Der Frust unter Deutschlands Landwirten ist groß. Am Sonntag trafen sich in Berlin Vertreter der nicht organisierten Bauern. Mit dabei: Ex-Verfassungsschutzchef Maaßen und Markus Krall. Die JF war vor Ort.
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Also … Maaßen und Krall schätze ich sehr, aber daß sie auch Experten für Ackerbau und Viehzucht sind, da wäre meiner Kenntnis dann wohl was entgangen.
Die bei dieser Veranstaltung und in diesem Artikel thematisierte Problematik ist komplex und kompliziert. Alles was da irgendwie pauschalisierend, ohne Überblick und gleichzeitig Detailsicht diskutiert wird, ist kontraproduktiv.
E i n Problem (unter vielen und verschiedensten weiteren) ist die um sich greifende Ideologisierung durch die gesellschaftliche Macht der Asphalt-Ökos und „bezahlbar“-Apostel (à la „Strom kommt aus der Steckdose“).
Das sind freilich ebendiese Kräfte, mit denen auch Maaßen und Krall überkreuz sind. Da solidarisiert man sich, das kann natürlich nicht schaden.
Übrigens, wenn Krall das Unternehmertum der Landwirte lobt (unter den in der Landwirtschaft ihr Einkommen erzielenden sind aber auch viele Lohnabhängige) dann ist das schön und gut, aber auch zum eigenen und gesellschaftlichen Nutzen schöpferischer Unternehmergeist wird wirkungslos, wenn ein an sich funktionierendes Unternehmen durch Auflagen torpediert wird. Natürlich alles Auflagen, die „notwendig“ sind. Über das „notwendig“ besteht viel Dissens.
Eine sehr gelungene Veranstaltung über die Vielfalt von Herausforderungen, mit denen die Bauern in allen Bereichen von Ackerbau, Milchviehhaltung, Schweine-, Schaf-, Geflügelzucht und Imkerei in verschiedenen Bundesländern unter den augenblicklichen politischen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben. Meine Achtung vor den Bauern ist enorm gestiegen, nachdem ich das ganze Video, in dem in den Pausen ein holländischer Landwirt zu Wort kam, gesehen habe.
Quo vadis Deutschland: Es ist aber wirklich erschreckend, daß Sie offensichtlich noch nichts gehört haben von Agrarzöllen, staatlichen (zu hohen) Preisfestlegungen und Subventionen inclusive Steuersubventionen und Exportsubventionen, die alle Ärmere /Familien vile Geld kosten… Und Kehr und Batocki und, und haben Sie offenkundig auch nicht gelesen… aber vielleicht erinnern Sie sich noch an Milchbauern, die staatliche Eingriffe ins Preisgefüge forderten, weil die ihre Kosten (angeblich) nicht deckten, als ob es nicht dafür ein bewährtes Mittel gäbe: Das Ausscheiden von Anbietern und Angebot, bis die Preise wieder lohnend sind…
Bauern leiden unter Sozialismus und anderen Unvernünftigkeiten deutscher Politik, wie so viele von uns. „Die“ Bauenlobby fordert aber auch selbst seit 150 Jahren sozialistische Eingriffe in den Agrarmarkt zu ihrem Gunsten, was Ausplünderung anderer bedeutet, vor allem Armer und Kinderreicherer. Die Argumente sind regelmäßig widerlegbar bis verlogen…
Nennen Sie doch bitte ein paar widerlegbare und verlogene Argumente, die in Ihren Augen Arme und Kinderreiche ausplündern und durch die Bauern verursacht werden. Und was sind sozialistische Eingriffe in den Agrarmarkt, und zwar seit 150 Jahren? Ich kann Ihnen da nicht ganz folgen. Das hört sich an wie eine interessante Diskussion.
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