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Neutralitätsgebot: Ausstellung abgesagt: Gemeinde setzt Linksfraktion vor die Tür

Neutralitätsgebot: Ausstellung abgesagt: Gemeinde setzt Linksfraktion vor die Tür

Neutralitätsgebot: Ausstellung abgesagt: Gemeinde setzt Linksfraktion vor die Tür

Ausstellung abgesagt. Die Landtagsabgeordnete und Landesgeschäftsführerin der sächsischen Partei Die Linke, Antje Feiks, spricht am 04.11.2017 auf dem 14. Landesparteitag der Linken in Chemnitz (Sachsen). Im Zentrum des Parteitages steht die Wahl einer neuen Führungsspitze. Der scheidende Partei-Chef Gebhardt schlägt Antje Feiks vor. Dazu hat sich der Dresdner Landtagsabgeordnete André Schollbach als Gegenkandidat vorgeschlagen. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa ++
Ausstellung abgesagt. Die Landtagsabgeordnete und Landesgeschäftsführerin der sächsischen Partei Die Linke, Antje Feiks, spricht am 04.11.2017 auf dem 14. Landesparteitag der Linken in Chemnitz (Sachsen). Im Zentrum des Parteitages steht die Wahl einer neuen Führungsspitze. Der scheidende Partei-Chef Gebhardt schlägt Antje Feiks vor. Dazu hat sich der Dresdner Landtagsabgeordnete André Schollbach als Gegenkandidat vorgeschlagen. Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa ++
Die sächsische Landtagsabgeordnete Antje Feiks bei einem Parteitag: Sie ist enttäuscht über die Kündigung des Veranstaltungsortes Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
Neutralitätsgebot
 

Ausstellung abgesagt: Gemeinde setzt Linksfraktion vor die Tür

Lange Gesichter bei der sächsischen Linksfraktion: Eine staatlich finanzierte Galerie in Freital sagt eine Ausstellung zu angeblichem Rassismus ab. Begründung: Man sei parteipolitisch neutral. Gewürdigt werden sollte ein einschlägig bekannter Anti-AfD-Agitator.
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FREITAL. Die Galerie „Lifeart“ im sächsischen Freital hat eine Veranstaltung der Linksfraktion im Landtag kurzfristig gekündigt. Im Sommer meldete die Fraktion eine Ausstellung „gegen Rassismus, Homophobie und für eine gerechtere Welt“ an. Die Koordinatorin der Galerie, Kerstin Mager-Baran begründete die Absage mit der parteipolitischen Neutralität der vollständig staatlich finanzierten Galerie.

Geplant war, die Ausstellung „Herzkampf“ am Sonnabend, dem 11. November, zu eröffnen. Die Wanderausstellung des Leipziger Fotografen Martin Neuhof beinhaltet 70 Porträts und Kurzbiographien von Personen, die sich „gegen Rechts“ engagieren. Neuhof selbst sei Gründer einer Gegenorganisation zu Pegida, berichtete die Sächsische Zeitung. Zu „Herzkampf“ schrieb er: „Als 2017 die AfD in den Bundestag zog, kam mir langsam der Gedanke, ein eigenes Projekt starten zu müssen, was zeigt, welche Leute sich wehren und aktiv dem Rechtsruck entgegentreten.“

Zudem sollte am 14. November eine Lesung des Jungautors Jakob Springfield stattfinden. Auch diese sagte die Galerie ab. In seinem Buch „Unter Nazis“ beschreibt er seine Erfahrungen als ostdeutscher Jugendlicher, der „gegen Rechts“ engagiert. Der 21jährige gründete in Zwickau eine „Grüne Jugend“- und „Fridays for Future“-Gruppe, wie die Dresdner Morgenpost berichtete. In den sozialen Netzwerken agitiert er regelmäßig gegen die AfD.

Galerie-Koordinatorin: Ausstellung ist nicht parteipolitisch neutral

Zur kurzfristigen Absage erklärte Koordinatorin Mager-Baran, die Hintergründe seien damals nicht deutlich gewesen: „Die Anfrage der Linken kam im Sommer, alle Verantwortlichen waren im Urlaub, die Entscheidung für die Zusage blieb an einem Mitarbeiter hängen, dem die Zusammenhänge nicht richtig bewußt waren.“ Dafür wolle sie sich entschuldigen. Die Überprüfung auf die parteipolitische Neutralität fand demnach erst in den vergangenen Tagen statt.

Außerdem kollidiere die Ausstellung zeitlich mit einer kürzlich eröffneten Manga-Ausstellung. „Das paßt beides gar nicht zusammen, im Prinzip ist kein Platz für die Fotoausstellung“, so Mager-Baran.

Die Linksfraktion zeigte sich enttäuscht. „Ziel der Ausstellung war und ist es nicht, Parteipolitik zu machen, sondern Menschen zu würdigen, die sich für die Gesellschaft einsetzen. Wir haben nicht erwartet, daß dies Richtlinien eines soziokulturellen Zentrums entgegenstehen könnte“, sagte Antje Feiks, Landtagsabgeordnete der Linkspartei, der Sächsischen Zeitung. (sv)

Die sächsische Landtagsabgeordnete Antje Feiks bei einem Parteitag: Sie ist enttäuscht über die Kündigung des Veranstaltungsortes Foto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa
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