Sachsen-Anhalt: AfD jetzt so stark wie SPD, Grüne, Linke und FDP zusammen

Ihm sitzt die AfD im Nacken: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Sachsen-Anhalt

AfD jetzt so stark wie SPD, Grüne, Linke und FDP zusammen

Deutschland

28. Juni 2023

Autor: JF-Online

17 Kommentare

In Sachsen-Anhalt entwickelt sich ein Zweikampf zwischen der abstürzenden CDU und der AfD. Alle anderen Parteien sind laut neuer Umfrage einstellig.

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MAGDEBURG. Zur Mitte der Legislaturperiode hat sich die politische Stimmung in Sachsen-Anhalt gedreht. Die Landesregierung aus CDU, SPD und FDP hat ihre Mehrheit bei den Wählern verloren. Nur noch 46 Prozent würden laut einer Insa-Umfrage für die Koalitionsparteien stimmen.

Die AfD dagegen hat im Vergleich zur Landtagswahl 2021 um mehr als acht Punkte zugelegt und kommt nun auf 29 Prozent. Das ist der höchste jemals für die Partei in Sachsen-Anhalt gemessene Wert. Die Erhebung hat Insa für die Bild-Zeitung durchgeführt.

Vierer-Koalition, um AfD von Macht auszuschließen?

Die AfD ist damit stärker als SPD, Linke (je neun Prozent) und Grüne (sechs) zusammen. Für diese drei Parteien würden sich addiert nur noch 24 Prozent entscheiden. Die FDP kommt auf sechs Prozent. Gemeinsam liegen diese vier Parteien einen Punkt vor der AfD, also praktisch gleichauf.

Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt • INSA/BILD: CDU 31 % | AfD 29 % | DIE LINKE 9 % | SPD 9 % | FDP 6 % | GRÜNE 6 % | Sonstige 10 %
➤ Verlauf: https://t.co/ebA9YZQZTt
🗓️ Landtagswahl: vsl. Frühjahr 2026 #ltwlsa #ltwst pic.twitter.com/Cqse6yImQx

— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) June 27, 2023

Auf dem ersten Platz kommt die CDU mit 31 Prozent – mehr als sechs Punkte weniger als bei der Landtagswahl vor zwei Jahren. Geht der Trend so weiter, müßte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die Grünen oder die Linken mit in die Regierung holen, um die AfD von der Macht auszuschließen. Es wäre die erste Vierer-Koalition in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.

Ob der bei der nächsten Wahl im Frühjahr 2026 dann 72 Jahre alte Haseloff noch einmal antritt, ist bisher unklar. (fh)

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Kommentare

Gerhard-PC sagt:

29. Juni 2023 um 10:33 Uhr

Eine Blockflöten-Regierung gibt es eben immer.
Euhemeros von Messene sagt:

28. Juni 2023 um 21:37 Uhr

Lieber Peter Kunze, wir hatten schon einmal kommuniziert über die Unterbrechung der Wehrzeit in der ddr. Ich hatte angezweifelt das es offiziell, qua Gesetz so etwas gegeben hat, zumal als Bausoldat! Auf Wikipedia gebe ich nichts, zumindest was Politik, Geschichte, etc betrifft. Und in Prora waren meines Wissens keine Bausoldaten stationiert. Ich unterstelle Ihnen nichts, nur glauben kann ich es nicht. Es wäre zu ungeheuerlich. Ansonsten volle Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Haseloff ist ein Wendehals und Opportunist vorm Herrn. Viele Grüsse aus Sachsen.
Peter Kunze sagt:

28. Juni 2023 um 16:12 Uhr

Das kann man nicht mehr glauben Dieser Herr Haseloff war zur Wendezeit in seiner Villa verschwunden und hat aus den Kellerfenster die friedliche Revolution beobachtet ,Nicht ein Wort oder kam von diesem Herrn .
Hat in seiner aktiven Soldatenzeit ( Bausoldat) seinen Wehrdienst unterbrechen dürfen für ein volle 5-jähriges Studium ( siehe Wikipedia)und dann in Brora seine Ausbildung bei der Volksarmee fortgesetzt.Das war eine einmalige „Regelung“ für besondere „Freunde und Blockflöten ! Wir nannten sie die „Schläfer“ von Honecker &Co .
Mit den Beginn seiner Ämter als Staatssekretär systematisch das Land Sachsen-Anhalt an die „Wand“ gefahren .Siehe Bundesvergleich in 98 Rubriken…nur in den den letzten drei unteren Plätzen anzutreffen. Dadurch die massive Flucht von Akademikern,Absolventen,Schülern und Facharbeitern .
Dafür die höchsten Gehaltsklassen in den Ländervergleichen und die an höchsten pro/Kopf Verschuldung .
wer will von solch einer „Figur“regiert werden .Massenhafte Flucht nach ende von Studien und Ausbildung !Beispiel in Bitterfeld : von 630 auszubildenden Schülern/Lehrlingen haben im Jahr 2023 ganze 93 % bereits ein Anstellungsvertrag in den alten Bundesländern
maximilianoberlaender sagt:

28. Juni 2023 um 15:08 Uhr

Zunächst ist dieser Umfragestand höchst erfreulich! Auf eine absolute Mehrheit -wie von
Lacha angedacht- bei 47 – 48 % (da herausgefallene Kleinstparteien abgerechnet) zu hoffen ist wohl
geradezu utopisch, sowohl in neuen Bundesländern und erst recht in Westländern.
Die sehr kluge Johanna Spieth irrt hier m.E. . Die gesamte EU ist US-, Great Reset- und
Green-Reset-gesteuert und hat mitnichten das geringste Interesse, daß in welchem EU-Land auch immer, in irgendeiner Regional- oder Zentralwahl eine betont konservative,
auch EU-, US-, NATO-kritische Partei in Regierungsverantwortung kommt. Giorgia Meloni
wurde vor ihrer Wahl ausdrücklich als „Neo-Nazi-Parteiführerin“ bekämpft. Danach hat
sie sich durch strikten EU- und NATO-Kurs gegen Russland einschließlich aller Sanktionen
und weiterer EU-Gefälligkeiten den Stimmungsumschwung erkauft. Bei momentaner
Stimmungslage ist die AfD gut beraten, endlich Einigkeit zu realisieren und programmatisch überzeugend auf dem Boden zu bleiben. Dies beinhaltet z.B. beim Thema EU, einen möglichen wenn auch viel späteren „EU-Austritt“ gar nicht erst „anzudenken“, sondern weiterhin grundlegende Reformen anzumahnen.
1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
  
  29. Juni 2023 um 7:55 Uhr
  
  Lieber Maximilian, danke, dass Sie mich lobend-kritisch erwähnen. Dass sich die AfD verdeckter internationaler Protektion erfreut, ist eine intuitive Überlegung von mir, ich habe dafür keinen Beweis, sondern nur gewisse Anhaltspunkte. Z.B. fällt mir jedesmal auf, wenn ich in die neuen Bundesländer fahre, dass dort eine komplett andere Atmosphäre herrscht als im Westen. Sowohl in Gesprächen mit Einheimischen als auch, wenn man durch die Landschaft, Dörfer und Städte fährt. Kann es sein, dass das daran liegt, dass Neufünfland (vereinbarungsgemäß) nicht von integrierten NATO-Verbänden durchsetzt ist? Dass die westlichen Dienste und Netzwerke dort personell sehr viel dünner präsent sind, stattdessen aber andere Dienste und Netzwerke dort (immer noch oder wieder neu) tätig sind? Und dass dieser Unterschied innerhalb Deutschlands von denen, die das eigentliche Sagen über unser Land haben, so gewollt oder zugelassen ist? Dass Mitteldeutschland also eine, wenn mann so will, mixed zone ist – ähnlich wie Polen zur Zeit des Warschauer Paktes, als die CIA dort ein sehr gutes Standing hatte, was ihr von der UdSSR anscheinend auch zugestanden werden musste?
Hic.rodos.hic.salta sagt:

28. Juni 2023 um 14:57 Uhr

Das alles nützt wenig. Es gibt fast keine nennenswerte Zahl von AfD-Leuten in Aemter egal welcher Stufe.
Wilhelm Friedrich sagt:

28. Juni 2023 um 12:00 Uhr

CDU und CSU leben von älteren Gewohnheitswählern die nicht geschnallt haben das Merkel und Seehofer diese Parteien komplett gedreht und ins linke Lager verschoben haben, Merz und Söder setzen diesen Weg fort. Das Problem wird sich biologisch lösen, denn jüngere Wähler wählen gleich die Originale, also SPD, Grüne oder SED, die sich jetzt die Linke nennt.
Abgerundet wird das noch durch Lindners SED-Wahlempfehlung.

https://youtu.be/TgOGju_xnR0
Lacha sagt:

28. Juni 2023 um 9:51 Uhr

Ich bin der Meinung, dass die AfD auf die absolute Mehrheit (51%) warten sollte, sonst wird sie in einer Koalition von der CDU kalt gestellt.
Gottfried Hermann Spieth sagt:

28. Juni 2023 um 9:13 Uhr

Das wird auf aussenpolitischen Druck hin wohl oder übel geschehen, dass die AfD zum regierungsfähigen Koalitionär aufsteigt, zunächst in den neuen Bundesländern, später auch im Bund. Es gibt bestimmte Interessenlagen sowohl in bestimmten EU-Sektoren als auch im Ost-West-Gesamtgefüge zwischen NATO und BRICS, die es ratsam erscheinen lassen, eine qualifizierte deutsche Rechte nach vorne zu pushen. Anders sind die bisherigen Erfolge der AfD auch nicht wirklich zu verstehen. Sie sind nur zu verstehen vor dem Hintergrund gewisser informeller Absprachen in der parallelen, nichtöffentlichen Europapolitik der Großmächte.
1. Rodolfo Panetta sagt:
  
  28. Juni 2023 um 10:12 Uhr
  
  Das klingt einleuchtend. Wenn man bedenkt, wie Giorgia Meloni plötzlich hofiert wird und wie sie andererseits die Erwartungen Brüssels bedient, so zeigt dies, daß im Hintergrund ein Machtpoker stattfindet.
Carsten Schulz sagt:

28. Juni 2023 um 9:02 Uhr

Ausserdem vermute ich, dass die 31 Prozent für die CDU einen starken persönlichen Vertrauensbonus für Haselhoff beinhaltet. Als abgeklärter Landesvater kommt er ja auch bei vielen Wählern gut an. Sollte der einmal wegfallen und die CDU dadurch absacken, wäre der Weg für eine AfD-Regierung frei.
1. Lacha sagt:
  
  28. Juni 2023 um 9:49 Uhr
  
  Man erinnere sich an Haselhoff in der Coronazeit. Er ist mit einer Meinung zur MPK nach Berlin gefahren und kam mit einer anderen zurück. Die CDU fährt Täuschungsmanöver z.B. Aufhebung der Straßenbaubeiträge, der Vorschlag kam zuerst von der AfD, wurde abgelehnt und dann selbst umgesetzt. Kostenlose Kitas werden verhindert usw.
  1. Carsten Schulz sagt:
    
    28. Juni 2023 um 12:06 Uhr
    
    Klar, aber er macht einen auf den seriösen Landesvater. Damit lullt er die Wähler ein.
Michel sagt:

28. Juni 2023 um 8:59 Uhr

—Geht der Trend so weiter, müßte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) die Grünen oder die Linken mit in die Regierung holen, um die AfD von der Macht auszuschließen.—
Sollte es dazu kommen dürfte es spannend werden. Die Stimmung in Sachsen-Anhalt würde dann wohl sehr angespannt ausfallen, schätze ich.
Jan_Kopf. sagt:

28. Juni 2023 um 8:58 Uhr

Als erstes wird Haseloff wieder bei der Rundfunkgebühr umkippen. Dafür lockt dann nach der Abwahl ein Posten im Rundfunkrat! Irdendwo. Bald gibt es ja mehr Sender als Zuschauer! Aber Hauptsache Pöstchen!!!
Schlaumeier sagt:

28. Juni 2023 um 8:56 Uhr

Die 4er Koalition wäre ja dann eine so genannte „Simbabwe-Koalition“. Bezeichnend für dieses Land. Hier ist ja mittlerweile auch alles wie in Simbabwe, auch der Euro wird zum Simbabwe-Dollar.
1. Martin H. sagt:
  
  28. Juni 2023 um 9:38 Uhr
  
  Ich empfand eher das Interview in der aktuellen JF mit dem Farmersprecher in Südafrika als Blick in unsere unmittelbare Zukunft: Lastabwürfe bei der Stromversorgung (zum Zeitpunkt des Gesprächs war Phase 6 in Kraft: es gab bloß für 12 von 24 Stunden Strom), dysfunktionale Infrastruktur infolge des Diebstahls von Sendemastbatterien, Kupferkabeln und ganzen Schienen, Plünderungen, Raubmorde etc.