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Brandmauer bröckelt: Kreistagspräsidentin: Mehr Respekt für Sesselmann-Wähler

Brandmauer bröckelt: Kreistagspräsidentin: Mehr Respekt für Sesselmann-Wähler

Brandmauer bröckelt: Kreistagspräsidentin: Mehr Respekt für Sesselmann-Wähler

Brandmauer gegen die AfD bröckelt: Die Thüringer Landkreistagspräsidentin Martina Schweinsburg (rechts) will den designierten AfD-Landrat Robert Sesselmann wie jeden anderen Kollegen behandeln.
Brandmauer gegen die AfD bröckelt: Die Thüringer Landkreistagspräsidentin Martina Schweinsburg (rechts) will den designierten AfD-Landrat Robert Sesselmann wie jeden anderen Kollegen behandeln.
Die Thüringer Landkreistagspräsidentin Martina Schweinsburg (rechts) will den designierten AfD-Landrat Robert Sesselmann wie jeden anderen Kollegen behandeln. Fotos: picture alliance/dpa | Martin Schutt & dpa | Bodo Schackow
Brandmauer bröckelt
 

Kreistagspräsidentin: Mehr Respekt für Sesselmann-Wähler

Während die Bundespolitik in Hysterie verfällt, bleiben Thüringer Lokalpolitiker gelassen über die Wahl in Sonneberg. Ein besonderes Zeichen kommt von der Präsidentin des Landkreistags.
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ERFURT. Die Präsidentin des Thüringer Landkreistags, Martina Schweinsburg (CDU), hat vor Wählerbeschimpfung im Zusammenhang mit der Landratswahl in Sonneberg und dem Votum für den AfD-Kandidaten Robert Sesselmann gewarnt.

Schweinsburg, die Landrätin in Greiz ist, sagte dem MDR, man werde Sesselmann im Landkreistag genauso empfangen wie alle anderen Landräte. Gleichzeitig übte sie scharfe Kritik am Umgang mit der Wahl: „Wenn der Bürger von seinem Wahlrecht Gebrauch macht und das Kreuz dort macht, wo er es für richtig hält, und hinterher wird geschimpft, dann ist das in meinen Augen Wählerbeschimpfung und hat nichts mit dem Respekt vor dem Wähler zu tun.“

Das SPD-geführte Innenministerium in der Landeshauptstadt Erfurt hat dagegen angekündigt, Sesselmann einem sogenannten Demokratie-Check zu unterziehen. Bestehe er diesen nicht, könne er trotz der Wahl auch nicht Landrat werden. Dann werde die Wahl für ungültig erklärt.

CDU-Landrat: „Ich werde Sesselmann die Hand geben“

Ähnlich wie die Kreistagspräsidentin äußerte sich der parteilose Bürgermeister der Stadt Sonneberg, Heiko Voigt: „Das ist eine demokratische Wahl. Wenn man das nicht will, darf man nicht demokratisch wählen. Aber ich denke, wir sind uns einig, daß genau das nicht der Fall sein soll.“ Er kritisierte auch die überregionalen Medien. Von einer „ausgewogenen Berichterstattung“ könne nicht die Rede sein. Der Bürgermeister forderte eine „konstruktive Sacharbeit“ mit Sesselmann.

Der seit 29 Jahren amtierende Eichsfelder Landrat Werner Henning (CDU) kündigte an, er werde dem AfD-Kollegen zur Begrüßung natürlich die Hand geben: „Ich werde mich auf meine Sachthemen konzentrieren, genauso wie ich das mit allen anderen Kollegen mache.“ Er sei gespannt, wie frei Sesselmann sein werde. Er werde sich aber „nicht gefallen lassen, daß in irgendeiner Form AfD- oder Parteipositionen transportiert werden“.

Die Ursachen für Sesselmanns Wahl sieht Henning in der Einmischung der Politik ins Privatleben: „Ich glaube, daß die Menschen wieder viel mehr sich selber erziehen und ihr Leben in die Hand nehmen müssen. Und sich nicht für alle Bereiche ihres Lebens Rezepte von parteipolitischen Strukturen erwarten sollten.“ (fh)

Die Thüringer Landkreistagspräsidentin Martina Schweinsburg (rechts) will den designierten AfD-Landrat Robert Sesselmann wie jeden anderen Kollegen behandeln. Fotos: picture alliance/dpa | Martin Schutt & dpa | Bodo Schackow
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