BERLIN. Nach einem banalen Streit, der in eine Massenschlägerei ausuferte, wurden an einer Schule in Berlin-Neukölln 49 Personen verletzt. Dabei erlitt die 52jährige Schulleiterin, als sie die streitenden Schüler trennen wollte, einen Bruch an der Hand, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Derzeit schließt sie einen politischen Hintergrund aus.
Der Streit begann demnach unter mehreren 14 und 15 Jahre alten Schülern. Die Auseinandersetzung eskalierte, als ein Beteiligter Pfefferspray versprühte. Nachdem er dieses fallen ließ, nutzte es ein Kontrahent.
Lehrer können die Schlägerei nicht beenden
In dem Versuch, die Schlägerei aufzulösen, wurden ein 38jähriger Lehrer und seine 30jährige Kollegin ebenfalls angegriffen und besprüht. Letztlich konnten mehrere Polizisten die Situation beruhigen, wurden dann allerdings von einem herbeigeeilten 21jährigen Bruder eines Beteiligten attackiert. Dabei schlug er einem Polizisten ins Gesicht. Auch der Angreifer konnte überwältigt werden, beleidigte und bedrohte die Beamten jedoch weiter.
Die Polizisten konnten ihren Dienst „unter Schmerzen fortsetzen“, teilte die Polizei mit. Der Bruder wurde zur Aufnahme der Personalien kurzzeitig festgenommen. Er ist wieder auf freiem Fuß, gegen ihn wird wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung und Beleidigung ermittelt. Insgesamt mußten 49 Schüler und Lehrer ambulant aufgrund der Reizungen durch das Pfefferspray behandelt werden. Zudem laufen nun mehrere Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher und einfacher Körperverletzung.
81 Prozent der Schüler an der Gemeinschaftsschule haben keine deutsche Herkunftssprache. Die Schule gilt als Problemschule. (sv)