BERLIN. Die Bundesregierung hat in diesem Jahr bisher 124.625 Visa für Ausländer erteilt, die im Rahmen des Familiennachzuges nach Deutschland kamen. Das geht aus der Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Anfrage der Linken hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Im vergangenen Jahr waren es 117.000 Menschen, die auf diesem Wege in die Bundesrepublik kamen. Damit addiert sich 2022 und 2023 die Zahl auf fast eine Viertelmillion Ausländer, die auf diese Weise einreisten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat angekündigt, Einschränkungen beim Familiennachzug abzuschaffen. Damit könnten ab dem kommenden Jahr deutlich mehr Menschen ihren Angehörigen folgen.
Die meisten Migranten sind Asylbewerber
Bis einschließlich November registrierten die Behörden zudem 325.801 Asylbewerber – 52 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit dem Dezember könnten es dann laut der Prognosen insgesamt 350.000 werden. Zählt man die Familiennachzügler und die mehr als 80.000 Ukraine-Flüchtlinge hinzu, die 2023 kamen, hätte Deutschland in dem nun zu Ende gehenden Jahr etwa 530.000 Ausländer aufgenommen.
Bei den Familiennachzügen ist allerdings nur ein kleinerer Teil auf die Verwandten subsidiär Schutzberechtigter (12.067), anerkannter Flüchtlinge (10.570) und Asylberechtigter (254) zurückzuführen.
Die meisten, nämlich 101.734 Migranten, kamen im Rahmen des „allgemeinen Familiennachzuges“ nach Deutschland. Hierbei wurden mit 12.536 die meisten Visa an Verwandte aus der Türkei erteilt. (fh)