Thüringen: Nach Mitglieder-Bann: AfD geht auf Verdi los

Verdi-Gebäude in Berlin: AfD-Mitglieder unerwünscht Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening | Bildagentur-online/Schoening

Thüringen

Nach Mitglieder-Bann: AfD geht auf Verdi los

Wer in der AfD ist, darf in Thüringen nicht mehr gleichzeitig Mitglied in der Gewerkschaft Verdi sein. Die AfD kritisiert das scharf, sieht aber zugleich eine Chance für alternative Gewerkschaften.

ERFURT. Die AfD hat die Ankündigung der Gewerkschaft Verdi, in Thüringen alle AfD-Mitglieder auszuschließen, heftig kritisiert. Die Entscheidung sei „ein klares Zeichen der Schwäche und offenbart eine zutiefst antidemokratische Grundhaltung“, kritisierte der Thüringer Bundestagsabgeordnete Jürgen Pohl.

Anstatt sich um die wichtigen Probleme der Beschäftigten im Land zu kümmern, würden „die letzten Räume einer demokratischen Meinungsbildung für Arbeitnehmer parteipolitisch mißbraucht“, beklagte Pohl. Der Bundestagsabgeordnete warnte, die Thüringer Beschluß sei „nur der Anfang weiterer Ausschlußorgien“.

Verdi verliert rasant an Mitgliedern

Die Gewerkschaft hatte das Verbot einer Doppelmitgliedschaft am Wochenende auf einem Bezirkstag in Weimar beschlossen. Sollte bekanntwerden, daß Verdi-Mitglieder zugleich in der AfD sind, würden Ausschlußverfahren eingeleitet, sagte Geschäftsführerin Corinna Hersel nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. Ob es eine Einzelprüfung aller Mitglieder geben wird, ist unklar.

Verdi verliert seit ihrer Gründung 2001 beständig an Mitgliedern. Gehörten der Dienstleistungsgewerkschaft zu Beginn noch mehr als 2,8 Millionen Mitglieder an, waren es 2021 weniger als 1,9 Millionen. In Thüringen hat der Verband nach eigenen Angaben rund 34.000 Mitglieder. (ho)

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Kommentare

Adlerauge sagt:

29. November 2022 um 15:44 Uhr

Ich bin vor vielen Jahren Mitglied einer Gewerkschaft gewesen, die dann später in Verdi aufgegangen ist. Als ich damals -das muss so 40 Jahre her sein- dann auch in die CDU eintrat, wurde ich schon zum Problemfall! Nach Jahren der gewerkschaftlichen Arbeit habe ich dann die Konsequenzen gezogen und die Gewerkschaft -da bereits Verdi- verlassen. Die CDU unter Merkel dann später allerdings auch. Welches AfD-Mitglied kommt auf die Idee, in eine Gewerkschaft der linken Verdi-Gruppe einzutreten? Dieser Beschluss ist eine Luftblase, die Diskussion überflüssig.
Joachim Reuter sagt:

29. November 2022 um 10:50 Uhr

Ich kenne kein Mitgliedder AfD, daß gleichzeitig Mitglied einer linksextremistischen Gewerkschaft (wie VERDI) sein möchte.

Also, das ist eigentlich ein überflüssiges Thema.
Joachim Reuter sagt:

29. November 2022 um 10:45 Uhr

Gewerkschaften sollten Vertreter der Interessen ihrer Mitglieder sein und nicht denen von Parteien oder denen verfassungsfeindlicher Geheimdienste.

Vor über 100 Jahren waren sie das einmal.
Ludwig Huber sagt:

29. November 2022 um 4:46 Uhr

2/2
Ich soll dort einen Betriebsrat integrieren.
Meine letzte Hoffnung.
Denn nur wenn dort ein BR ist, kann der große BR wirklich was unternehmen.
Nur wenige trauten sich, gegen die Methoden dort was zu unternehmen. Doch es kam zu einem Betriebsrat.
Mit einer absolut manipulierten Wahl, mit Einschüchterungen und „Versprechungen“. Eine Hetz Kampagne gegen mich und meine „Partei“. Am Ende gewann die von den Managern aufgestellte Partei.
Wo einer der Manager sogar selbst als Kandidat in den BR kam.
Der BR stand nun mit 5 Mitgliedern. 2 Arbeitnehmerfreundliche und 3 Arbeitgeberbeauftragte.

Ich wurde während der Wahl und danach so zermürbt und gesundheitlich geschädigt, dass es vors Gericht kam.
Die Ver.di tat nichts. Mein Ansprechpartner dort wollte das Eisen nicht anfassen.
Musste privat einen Anwalt finden. Vor Gericht stand dieser gegenüber mehreren Top Anwälten der Firma.

Zumindest eine Abfindung gab es. Weit höher als gedacht. Zu niedrig wenn man bedenkt, dass ich mit inzwischen 37 Jahren nie wieder arbeiten kann.
Die Krankheit wurde dadurch beschleunigt und ich habe ua. 24/7 enorme Dauerschmerzen, bei denen die Opiate immer weniger helfen.
Danke Ver.di
Danke für nichts
Ludwig Huber sagt:

29. November 2022 um 4:30 Uhr

1/2
Ich war kurzzeitig ein Mitglied bei Ver.di.
Als ich wegen meiner fortlaufenden Krankheit eine 60 gradige Schwerbehinderung bescheinigt bekam und bei meinem letzten Arbeitsplatz, in einem amerikanischen Logistikunternehmen (Ähnlich DHL oder UPS) am Flughafen München, zunehmend von den Managern fertig gemacht wurde.
Denn das Kündigen wurde erschwert. Dennoch war ich bis zum Ende einer der wenigsten Mitarbeiter dort, die mit Motivation ihre Arbeit ernst genommen haben.

Doch leider konnte ich manche Tätigkeiten nicht mehr ausüben. Trotz Ateste wurde ich mit Absicht in genau jenen Tätigkeitsfeldern eingeteilt, die meiner Gesundheit hochgradig schädigen.

Da trat ich Ver.di bei. Nahm bis zum Ende der Mindestmitgliedschaftszeit, die man dabei sein muss, um Anspruch auf rechtliche Unterstützung zu erhalten, jegliche Schikane und das von oben geduldete (und auch geförderte) Mobbing mancher Mitarbeiter in Kauf.

Dann kam der Zeitpunkt. Und mein „Ansprechpartner“ und Zugleich Anwalt sagte nur: kann man nix machen. Einfach nicht machen, was verlangt wird.
Das wars.

Ich wurde im Stich gelassen.
Vom großen deutschlandweiten Betriebsrat der Firma bekam ich dann Unterstützung. Soweit es ging
Elian5 sagt:

28. November 2022 um 21:24 Uhr

Nach meiner Meinung ist VERDI im Laufe der Zeit immer mehr linkslastig und „antifa affin“ geworden und vor allem eine Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, die dort immer mehr ihre Privilegien weiter ausbauen konnte.
Dort gibt es weniger Druck wie Arbeitsplatzverlust oder wegen Einschränkung der Karrierechancen.
Es hat sogar den Anschein, dass dort innerhalb von Verdi Organisationen sind, die nicht nur finanziell Bewegungen wie Kampf gegen das Recht oder besser gesagt „gegen Rechts“ lauthals unterstützen.
Industriearbeiter und Angestellte in der freien Wirtschaft, die wirklich produktiv arbeiten zum Wohle des Landes, sammeln sich in anderen Gewerkschaften und müssen mehr Druck aushalten.
1. infaustumveritas sagt:
  
  29. November 2022 um 5:43 Uhr
  
  Geschäftsführerin Corinna Herschel – sagt das nicht alles? Womit ich aber nicht auf eine mögliche jüdische Abstammung hinweisen möchte, sondern auf den Aspekt „weiblich“.
Ratio1 sagt:

28. November 2022 um 19:15 Uhr

Alle Gewerkschaften sind nicht mehr gefragt.
Verdi besonders:
Warum ?

Weil PCorrectness… im Vordergrund steht und nicht das Mitglied !
Sooo einfach !
Zefixunsglangds sagt:

28. November 2022 um 18:39 Uhr

Ich kann allen AFD Mitgliedern, die noch bei Verdi Mitglied sind, den Austritt aus dieser linken Gewerkschaft empfehlen. Die Antidemokratische Ausrichtung derselben, Links-Grünlastigkeit und vor allem Untätigkeit in punkto Arbeitsloser, prekären Beschäftigungsverhältnissen und Teinahmslosigeit den Problemen des Mittelstandes, der noch immer die meisten Arbeitsplätze stellt, gegenüber, machen diese Fossilien des Arbeitsmarktes schon lange überflüssig und dienen nur noch der Pfründeversorgung und als Feigenblatt der längst zu Grabe getragenen Sozialen Marktwirtschaft. Ich habe das Gefühl, daß die Führungsschicht dieser Gewerkschaft, wie auch unser Wirtschaftsminister ( nach eigener Aussage ) mit Deutschland nichts anfangen können, außer es durch Unfähigkeit zu zerstören.
Eberhard Schmidt sagt:

28. November 2022 um 18:30 Uhr

„Nach Mitglieder-Bann: AfD geht auf Verdi los“
AfD geht eben nicht „auf Verdi los“.
Gegen welche Etikette verstieß denn mein zensierter Kommentar? Vergleich mit BILD-Sprache unangenehm?
Max Piepenkoetter sagt:

28. November 2022 um 18:25 Uhr

Canabbaia hat sich schon oft genug in Worten geoutet, wessen „Fan“ er ist – und oft genug scheint es, daß er die Partei in kostspielige Gerichtsverfahren treiben will. Egal was er will und ob er nun noch Mitglied der Partei ist – in dem Fall könnte man sein Verhalten auch als parteischädigend einstufen! – oder ob er schon ausgetreten ist – was oft genug angekündigt hat und was besser für die Partei wäre – was ginge es ihn in diesem Fall an?
Im Beschluss heißt es: „Die AfD geht in geeigneter Weise gegen rechtswidrige Bewertungen der VS-Behörden gerichtlich vor.“
„Genau DAS macht der BuVo hier NICHT!“ sagt Canabbaia. Hier liegt die Betonung auf „in geeigneter Weise“. Welches die „geeignete Weise“ ist, sollte C., der, wie aus seinen hetzerischen Kommentaren zu schließen ist, ganz offensichtlich der Partei und vielen ihrer Funktionäre gegenüber ablehnend bis feindlich eingestellt ist, doch bitte der Partei überlassen. Ich bin überzeugt, daß die AfD genug qualifizierte Juristen hat, um diese Frage selbst zu entscheiden und dafür keinen Rat von C. braucht!
1. infaustumveritas sagt:
  
  29. November 2022 um 5:50 Uhr
  
  Meinen Sie wirklich, daß C. in der AfD nicht so zum Zuge gekommen ist wie er sich das gewünscht hatte und daß er deshalb alles verdammt, was mit der AfD im Zusammenhang steht? Das wäre allerdings ein kleinliches Denken!
2. Canabbaia sagt:
  
  29. November 2022 um 15:49 Uhr
  
  Was immer die „geeignete Weise“ sein mag, Max Piepenkoetter: Der Ausdruck ist im Beschluss eingebettet in die Ankündigung, GERICHTLICH gegen den VS vorzugehen.
  
  Genau das macht der diätengeile Pseudopatriot Höcke jedoch NICHT – und sorgt dafür, dass auch sein LV nicht klagt.
  Sodass jetzt jeder Thüringer AfDler mit dem Vorwurf leben muss, Mitglied einer rechtsextremen Vereinigung zu sein.
  
  Der Grund ist klar: Höcke hat Angst, dass seine Identität mit dem Nazi-Fan „Landolf Ladig“ gerichtlich festgestellt wird. Dann könnte nicht einmal die AfD mehr wegschauen und müsste den amtlich zertifizierten Rechtsextremisten Höcke rauswerfen.
Canabbaia sagt:

28. November 2022 um 16:51 Uhr

Ich bin weiß Gott kein Fan der Gewerkschaft ver.di. Aber einigermaßen vollständig sollte die JF doch bitte berichten.
Der Unvereinbarkeitsbeschluss wird damit begründet (und ist rechtlich nur deswegen haltbar), weil der VS den Thüringer AfD-LV als „gesichert rechtsextrem“ einstuft. (Was den der UV-Beschluss auch aus meiner Sicht legitimiert.)

Das EIGENTLICHE Problem ist, dass d. Thüringer LV nicht dagegen klagt. Damit lässt er seine Mitglieder (+ d. Gesamtpartei!) im Regen stehen!
Und d. AfD-BuVo setzt seinen eigenen Beschluss zur FDGO (AfD-Homepage unter „Programm“) nicht um. Stark geraffter Text:
„Wenn ein Mitglied Äußer’n macht, d. als Anhaltspunkte f. gg. d. FDGO gerichtete Bestreb’n d, AfD gewertet werden können, ist das ein erhebl’r Verstoß gg. d.Grundsätze d. Partei. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass VS-Behörden häufig Äußer’n als Anhaltsp’e f. verfassungsfeindl’e Bestreb’n d. AfD bewerten, obwohl d. Bewert’g nach Auffass’g d. AfD rechtswidrig ist. Im Falle rechtswidr’r Bewert’n d. Äußer’n liegt kein Verstoß gg. Grunds’e d. Partei vor. D. AfD geht in geeign’r Weise gg. rechtswidr’e Bewert’n d. VS-Behörden GERICHTLICH vor.“
Genau DAS macht der BuVo hier NICHT!
1. Iudex sagt:
  
  28. November 2022 um 23:26 Uhr
  
  Sooooo….der Präsident des LfV, nunmehr SPD-Mitglied Stephan Kramer, wechselndes flatterhaftes Mitglied in jeder regierenden Altpartei (Eintritt, Umtritt, Austritt, Eintritt…) ist schließlich – um seine Unfähigkeit zu kaschieren, einen Beruf erlernen zu können – zum Judentum konvertiert, um sich unangreifbar zu machen.
  Er hat die AfD als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft.
  Und dann soll – so Ihre Vorstellung- die AfD bei seinem Duzfreund Stephan Harbarth auch noch diesbezüglich Klage beim BFV einreichen, damit ein Forist namens Canbbaia schließlich behaupten kann, ich habe es doch schon vorher gewußt…..selbst der Kommunist Harbarth hat gesagt, daß die AfD, Gegner seiner Partei, die ihn in das Amt gehievt hat, ganz böse ist…..
  1. Joachim Reuter sagt:
    
    29. November 2022 um 15:50 Uhr
    
    So ist es leider.
    
    Es gibt in Deutschland keine Rechtsinstanz mehr, an die sich systemkritische Menschen – mit Aussicht auf Erfolg – wenden können.
  2. Canabbaia sagt:
    
    29. November 2022 um 15:52 Uhr
    
    Dass die AfD bereits mehrere Klagen eingereicht HAT, und zwar nicht gegen eine definitive Einstufung als „rechtsextrem“, sondern bereits gegen die bloße Einstufung als Verdachtsfall: Das steht Ihrem Versuch einer Rechtfertigung der diätengeilen GERMEMME Björn Höcke eindeutig entgegen.