BERLIN. Ende einer Hetzjagd auf Twitter: Gegen einen Reporter, der Somalia, das Herkunftsland des Macheten-Attentäters von Ludwigshafen, als „Shithole-Country mit Steinzeitkultur“ bezeichnet hat, kündigte der RBB umgehend Konsequenzen an.
Was war passiert? Nach dem blutigen Attentat eines Somaliers, meldet sich Jan A. Karon zu Wort. Der Reporter, der zur Produktionsfirma gehört, die die „Schattenwelten“-Serie gedreht hat, ist über die brutale Gewalt des Migranten vor allem persönlich entsetzt. Denn sie geschah nur 800 Meter entfernt, von dem Ort, an dem der RRB-Mitarbeiter aufgewachsen ist.
Aktivistin fordert vom RBB Konsequenzen und bekommt sie
Kurz darauf meldet sich die linksradikale Aktivistin Jasmina Kuhnke zu Wort, die Karons Tweet teilt, um ihm Volksverhetzung zu unterstellen und vom RBB Konsequenzen gegen den 30jährigen zu fordern. Es dauerte nicht lange, bis der öffentlich-rechtliche Sender der Denunziantin tatsächlich den Gefallen tat: „Wir verstehen und teilen die Kritik an den Äußerungen“, heißt es in einem Tweet. Man sei mit der Produktionsfirma „im Gespräch über mögliche Konsequenzen“. Man verurteile „jegliche Form von Rassismus“.
Wir verstehen und teilen die Kritik an den Äußerungen und sind mit der Produktionsfirma im Gespräch über mögliche Konsequenzen. Wir als rbb verurteilen jegliche Form von Rassismus. https://t.co/qEZg98YDKL
— rbb Presse (@presse_rbb) October 19, 2022
Nun mischte sich der prominente Rechtsanwalt Joachim Steinhöfel in die Debatte ein und kritisierte scharf, daß der RBB „derartige vertrags- und arbeitsrechtliche Sachverhalte ohne Gehör des Betroffenen hier coram publico servil“ herausposaune.
Karon bleibt standhaft
Auch Julia Ruhs, Kollegin vom Bayerischen Rundfunk ging den RBB an: „So ein Tweet eines Mitarbeiters reicht, um Konsequenzen ziehen zu wollen? Somalia ist nun mal ein Land mit Attentaten, Überfällen, Terrorismus. Das klar auszusprechen, muß noch lange kein Rassismus sein. Für Jasmina Kuhnke ist im Übrigen ’ne Menge ‚Hetze‘.“
Karon ließ sich indes nicht einschüchtern. Bevor der RBB dem gebürtigen Polen öffentlich ein Ende der Zusammenarbeit ankündigte, twitterte er noch: „Und wenn Berufsempörte mir jetzt sagen wollen, ich sei rechts, rassistisch oder fremdenfeindlich, weil ich keine Lust habe, das auszuschweigen, ist mir das egal. Inzwischen passieren diese Einzelfälle jeden Tag, quer durchs Bundesgebiet.“
Jasmina Kuhnke wird auf Wikipedia als „Social-Media-Aktivistin des Antirassismus“ bezeichnet. Sie hatte einen sonst wahrscheinlich wenig beachteten Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse vergangenes Jahr öffentlichkeitswirksam abgesagt, weil dort auch „rechte Verlage“ ausstellen dürften. (fh)