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Studie aus Essen: Bildungsbilanz: Ausländische Schüler bleiben hinter Deutschen zurück

Studie aus Essen: Bildungsbilanz: Ausländische Schüler bleiben hinter Deutschen zurück

Studie aus Essen: Bildungsbilanz: Ausländische Schüler bleiben hinter Deutschen zurück

Schüler: An Essener Schulen hatte fast die Hälfte der Kinder im vergangenen Jahr einen Migrationshintergrund
Schüler: An Essener Schulen hatte fast die Hälfte der Kinder im vergangenen Jahr einen Migrationshintergrund
Schüler: An Essener Schulen hatte fast die Hälfte der Kinder im vergangenen Jahr einen Migrationshintergrund Foto: picture alliance/ Martin Schutt/dpa
Studie aus Essen
 

Bildungsbilanz: Ausländische Schüler bleiben hinter Deutschen zurück

Ausländische Kinder bleiben hinter dem Leistungsniveau deutscher Schüler zurück. Doch die Gruppe der Zuwanderer wächst. Eine Studie aus Essen zeigt, wie Migranten im Vergleich zu Deutschen in den einzelnen Schulformen abschneiden.
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An deutschen Schulen werden zunehmend ausländische Schüler unterrichtet, die in ihren Leistungen hinter denen der einheimischen Kinder zurückbleiben. Die meisten Lehrer dürften das aus eigener Erfahrung bestätigen. Dieses Bauchgefühl wird allerdings nur selten statistisch untermauert. Anders als beispielsweise in den USA, gibt es in Deutschland vergleichsweise wenig Datenmaterial, um derartige Thesen zu überprüfen. Auch dann, wenn eine Studie die Annahme bestätigt, bleiben oft Lücken und Unschärfen.

Eine Erhebung des Statistikamts der Großstadt Essen bringt nun etwas Licht ins Dunkel. Sie ist vor allem wertvoll, weil sie sich nicht einzig auf das Kriterium der Staatsbürgerschaft stützt, sondern darüber hinaus auch auf die „Zuwanderungsgeschichte“, oder deutlicher: einen Migrationshintergrund verweist. Die Daten bestätigen für die Stadt Essen überdies, was immer wieder für die gesamte Bundesrepublik prognostiziert wird: Die Deutschen werden zur Minderheit im eigenen Land.

Ausländeranteil an Grundschulen steigt besonders stark

Die Erhebung erfaßt die fünf Schuljahre von 2016 bis 2021. Der Ausländeranteil unter den Kindern und Jugendlichen stieg in dieser Zeit von 14,8 auf 19,2 Prozent. Hatten 2016 noch 41,2 Prozent aller Schüler einen Migrationshintergrund, waren es 2021 bereits 47,9 Prozent.

Insbesondere bei Grundschülern zeichnet sich der Trend ab. In dieser Gruppe erhöhte sich der Ausländeranteil von 16,8 auf 22,3 Prozent. Das Kontingent der Schüler mit Migrationshintergrund stieg von 44,7 gar auf 50,5 Prozent. An den Essener Grundschulen sind Deutsche also seit dem vergangenen Jahr – wenn auch nur knapp – in der Minderheit.

Innerhalb der Gruppe der Schüler mit ausländischer Staatsbürgerschaft liegen Syrer und Iraker weit vorn. Ihr kombinierter Anteil stieg im Beobachtungszeitraum von 28,4 auf 39,7 Prozent. Der Anteil türkischer Kinder ging hingegen von 8,1 auf 4,1 Prozent zurück. Grund dafür ist vor allem der zeitliche Abstand der Einwanderungsbewegungen. Syrer und Iraker leben in der Regel noch nicht so lange in Deutschland wie Türken, die seitdem häufig die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben.

Ausländer besuchen mehrheitlich die Hauptschule

Die Kategorisierung macht klar: Zwischen deutschen und ausländischen Schülern bestehen erhebliche Leistungsdifferenzen. Dies zeigt sich etwa beim Blick auf die Schulformen für das Schuljahr 2020/21. An Hauptschulen liegt der Anteil an Ausländern beziehungsweise Schülern mit „Zuwanderungsgeschichte“ bei 54,6 beziehungsweise 66,4 Prozent. An Realschulen bei 21,4 beziehungsweise 55,3 Prozent. Schüler an Gymnasien sind in die Sekundarstufen I (bis zur 9. Klasse) und II (bis zum Abitur) unterteilt. Hier machen Ausländer in der Sekundarstufe I rund 11,6 beziehungsweise 41,7 Prozent aus. In der Sekundarstufe II sind es 9,2 beziehungsweise 34,8 Prozent.

Der differenzierte Blick auf die verschiedenen Staatsbürgerschaften zeigt, daß vor allem Schüler aus Serbien, Bulgarien und Rumänien sehr häufig die Hauptschule besuchen. Die Schüler aus dem islamischen Kulturkreis schneiden zwar allesamt schlechter als deutsche Kinder ab, jedoch gibt es innerhalb ihrer Gruppe mitunter große Leistungsunterschiede.

Studie läßt Bildungsinflation außen vor

Rund 7,9 Prozent der libanesischen Schüler besuchen ein Gymnasium. Bei Irakern und Syrern sind es 19,9 beziehungsweise 32,3 Prozent. An der Spitze liegen Afghanen mit einem Wert von 36,9 Prozent. Unter Deutschen Schülern sind es 49,9 Prozent. Da sich die Auflistung an der Staatsbürgerschaft der Kinder orientiert, sind in dieser Kategorie auch Schüler mit Migrationshintergrund erfaßt.

Außen vor bleibt in der Studie freilich die sich seit Jahren abzeichnende Tendenz, den Zugang zum Abitur zu erleichtern. Eine solche Bildungsinflation entwertet den Schulabschluß und erschwert weitergehende Differenzierungen. Dennoch wäre eine Offenlegung der Statistiken auch für andere Städte beziehungsweise ganze Bundesländer wünschenswert.

Schüler: An Essener Schulen hatte fast die Hälfte der Kinder im vergangenen Jahr einen Migrationshintergrund Foto: picture alliance/ Martin Schutt/dpa
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