BERLIN. Die relative Mehrheit der Deutschen glaubt, daß es mehr als zwei Geschlechter gibt. 49 Prozent bejahten in einer Umfrage des INSA-Instituts diese Frage. Rund 38 Prozent meinen dagegen, es gebe nur das männliche und weibliche Geschlecht. Die Umfrage fand im Auftrag der Bild-Zeitung statt.
Auch das neue Selbstbestimmungsgesetz, nachdem jeder Deutsche einmal pro Jahr auf dem Standesamt sein Geschlecht ändern kann, findet eine große Zustimmung. Das Transgendergesetz tritt im kommenden Jahr in Kraft und wird von 50 Prozent begrüßt. Nur 31 Prozent sind dagegen.
Kritischer sieht dagegen eine Mehrheit die Altersgrenze. Daß dies ab 14 Jahren ohne Zustimmung der Eltern möglich sein soll, halten 59 Prozent für nicht gut. 28 Prozent begrüßen dies.
Mehrheit gegen „geschlechtergerechte Sprache“
Gleichzeitig lehnt ebenfalls fast jeder Zweite die sogenannte „geschlechtergerechte Sprache“ ab. Lediglich 9 Prozent finden diese Ausdrucksweise „nützlich“. Doch das Thema polarisiert weit weniger als angenommen. Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) hat dazu überhaupt keine Meinung.
Die Mehrheit der Deutschen ist auch gegen Unisex-Toiletten. Fast 60 Prozent sind gegen gemeinsame Toiletten für alle Geschlechter. Lediglich 14 Prozent befürworten die Abschaffung von Männer- und Frauen-WC. (fh)