BERLIN. Eine deutliche Mehrheit der Bürger hat kein Verständnis für die Proteste der „Letzte Generation“. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Augsburger Allgemeinen werten 81 Prozent der Befragten die Aktionen der Gruppierung als falsch. Von 71 Prozent werden sie sogar als „eindeutig falsch“ beurteilt. Lediglich 14 Prozent befürworten die Proteste.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts @civey_de für unsere Redaktion. Mehr dazu hier: https://t.co/ROTEgBOulE. pic.twitter.com/dMARjd2Vw1
— AugsburgerAllgemeine (@AZ_Augsburg) November 8, 2022
86 Prozent der Befragten gaben zudem an, sie seien der Meinung, die aktuellen Proteste schadeten dem Ziel des Klimaschutzes. 71 Prozent der befragten Bürger nahmen die Aktion als „eindeutig schädigend“ wahr. Nur sieben Prozent der Bevölkerung sehen einen tatsächlichen Nutzen für den Klimaschutz.
Meiste Unterstützer unter Grünen-Wählern
Der Rückhalt für die Proteste der „Letzten Generation“ ist bei den Grünen- und Linksparteiwählern mit 40 und 34 Prozent am stärksten ausgeprägt. Innerhalb der AfD- und FDP-Wählerschaft fiel die Befürwortung mit jeweils drei Prozent sehr gering aus. Von den befragten Unionswählern gab niemand an, die Proteste zu befürworten.
Die Kritik an Aktionen, zu denen unter anderem Straßenblockaden und Vandalismus in Museen gehören, reißt unterdessen nicht ab. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) warnte vor einer Schädigung des „gesellschaftlichen Konsens“, der für die Energiewende nötig sei. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) betonte, der Zweck heilige nicht die Mittel und Straftaten müßten verfolgt werden, allerdings sprach er sich auch gegen eine Kriminalisierung der Klima-Kleber aus.
Die Anhänger der „Letzten Generation“ sorgen seit Monaten mit Straßenblockaden in Großstädten für Aufregung. Die Union forderte zuletzt, die Demonstranten vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. (JF)