Zuwanderung: Illegale Grenzübertritte und Asylzahlen in Bayern steigen sprunghaft

Grenzkontrollen an der österreichisch-bayerischen Grenze Foto: picture alliance / SVEN SIMON | Frank HOERMANN

Zuwanderung

Illegale Grenzübertritte und Asylzahlen in Bayern steigen sprunghaft

Der Einwanderungsdruck nimmt auch in Bayern deutlich zu: Sowohl die illegalen Grenzübertritte als auch die Zahl der Asylanträge stiegen im vergangenen Jahr deutlich an. Landesinnenminister Joachim Herrmann warnt vor Zuwanderungsplänen der Bundesregierung.

PASSAU. Die bayerische Grenzpolizei hat 2021 deutlich mehr illegale Einwanderer aufgegriffen als im Jahr davor. Die Beamten stellten fast 1.800 unerlaubte Einreisen fest, was einem Anstieg von 37 Prozent gegenüber 2020 entspricht, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag in Passau mit. Gleichzeitig stiegen auch die Schleuserfälle um fast 50 Prozent auf 181.

Laut Herrmann spiegelt sich diese Entwicklung auch bei den Asylzahlen wider. Diese seien seit 2017 kontinuierlich gesunken, ehe sie 2021 um 63 Prozent auf etwa 20.000 Erstanträge anstiegen. Eine ähnliche Tendenz hatte sich bereits in anderen Bundesländern abgezeichnet. Und auch deutschlandweit hatte die Zahl der Asylanträge im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit 2017 erreicht.

Kritik an Faesers Asyl-Plänen

Herrmann kritisierte bei der Vorstellung der Jahresbilanz der bayerischen Grenzpolizei auch die Pläne von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), eine „Koalition der aufnahmebereiten Mitgliedsstaaten“ in der EU zu schmieden. „Das wird zweifelslos auch insgesamt den Migrationsdruck in Richtung Europa deutlich verstärken“, warnte der CSU-Politiker. „Das könnte zu einem ‘Konjunkturpaket’ für menschenverachtende Schleuser werden.“

Faeser hatte ihren Vorstoß im Januar mit einer angeblich jahrelangen „Blockade“ in der EU-Asylpolitik begründet. Insbesondere die osteuropäischen EU-Länder sperrten sich dagegen, Migranten aufzunehmen. Dieser Weigerung wolle sie ein Bündnis aus aufnahmewilligen Mitgliedsstaaten gegenüberstellen, führte sie damals aus. Sicherheitsbehörden, die Union und die AfD warnen vor einem solchen Schritt. Dies habe massive Auswirkungen gerade auf Deutschland. (ls)

Kommentare anzeigen

Kommentare

Der Duisburger sagt:

15. Februar 2022 um 6:42 Uhr

Der Begriff „illegal“ ist eigentlich nach der Agenda der Ampel- und Gutmenschenkoalition obsolet. Und ein Grenzübertritt intendiert ein Abgrenzen gegenüber einem anderen Land. Alles Dinge, die in der neuen Globaldenke eigentlich nicht mehr vorgesehen sind und den Ideen des Migrationspakts und des Resettlement Programms widersprechen. Es handelt sich wohl eher um eingeladene Versorgungssuchende, die abseits der neu eingerichteten Reiserouten mittels Flugzeug noch die alte Anreise durch Unterstützung engagierter Routen-Guides bevorzugen. Der Begriff „Schleuser oder Schleuserinnen“ in diesem Zusammenhang ist zu diskriminierend und sollte, auch wenn er gegendert daher kommt, nicht mehr verwendet werden. Es gilt, diese Minderheit der Reise-Guides zu schützen, um sie nicht ungerechtfertigten und haltlosen Anwürfen auszusetzen. Schließlich entspringt auch ihr Anliegen zutiefst dem Humanismus, der christlichen Tradition und den westlich zivilisatorischen Werten der Aufklärung.
Eberhard Schmidt sagt:

15. Februar 2022 um 0:10 Uhr

Nun, das ist einfach realistisch. Das ist die Anerkennung dessen, daß durch Europa ein Riß geht, ein Graben oder wie man es nennen mag, in der Frage der nationalen Souveränität in bezug auf Migration.
Übertrieben gesagt, wollen die einen so viele Migranten wie möglich, unkontrolliert und unsortiert, während die anderen selbst darüber bestimmen wollen, wer auf Dauer oder auch für längere Zeit ins Land kommt, und dabei das eigene Wohl und Interesse (des Landes) sehen.
Das eigene Wohl und Interesse sehen die „Aufnahmewilligen“ im Westen natürlich auch, aber eben nicht das des Landes, sondern nur ihr partielles gruppenbezogenes eigenes – auf Kosten des Landes.
Joachim Reuter sagt:

14. Februar 2022 um 20:23 Uhr

Jetzt, nachdem der Wähler die Unionsparteien zurecht aus der Regierungsverantworung rausgeschmissen hat, jammern Herrmann und Freunde über die böse Ampel, die so dreist ist, die Merkelpolitik der offenen Grenzen einfach fortzusetzen.

Wenn die Union jemals Glaubwürdigkeit erwerben will, dann muß sie mit Merkel und ihrer sozialistischen Brut gnadenlos abrechnen. Von dieser Erkenntnis ist sie aber noch meilenweit entfernt, wie auf der gestrigen Bundesversammlung der frenetische Beifall für „Honeckers Rache“ deutlich gezeigt hat.
1. Der Sauerländer sagt:
  
  15. Februar 2022 um 8:55 Uhr
  
  Guten Morgen werter Joachim Reuter: Der Wähler hat niemanden aus der Regierungsverantwortung geschmissen, das kann und darf er garnicht. Mit dem Abgang der kommunistischen Amsel war keiner mehr da, der diese Linie hätte fortführen können. Deshalb entschied man sich weiter oben, jetzt die „Ersatzkommunisten“, nämlich die Grünen ans Werk zu lassen. Daran hat der Wähler auch nicht mitgewirkt. Wenn hier die Wahlen einmal zu 100 % korrekt ausgezählt würden, ja, überhaupt ausgezählt würden, wäre das Volk platt über das Ergebnis, während die Etablierten, ertappt wie sie wären, laut „Wahlbetrug“ rufen würden. Also genau andersrum als jetzt.
  1. Christian_Steinhart sagt:
    
    15. Februar 2022 um 18:02 Uhr
    
    👍
  2. Christian Heinrich sagt:
    
    16. Februar 2022 um 7:25 Uhr
    
    Herr Sauerländer, ich wiederspreche ganz energisch und stimme Herrn Reuter zu. Wenn Merz so konsequent gewesen wäre, den Merkelkurs als grundfalsch zu bezeichnen, wäre die Wahl gänzlich anders gelaufen. Aber das wollte die Union auf keinen Fall.
    Sie machten den Hobbit aus Aachen zum Kandidaten, um unwählbar zu sein. Ich erinnere an die BTW 1998. Helmut Kohl war der Garant dafür, NICHT gewählt zu werden. Zu viele Schulden, die Karre tief im Dreck, die Sozialkassen kurz vor’m implodieren. Das sollten nun andere klären. Heut ist es genauso! Merkel hat das knallharte H4 Gesetz aufgeweicht. Knapp 5000 neue Stellen in Asyl und Sozialindustrie geschaffen. Der Staat steht abermals vor’m Ruin. Nur diesmal sind keine fähigen Köpfe bei SPD und Grünen, sondern nur Studienabbrecher, Trampolispringer*Innen und realitätsferne Kinderbuchautoren am Werk. Jetzt vollzieht sich, was Imad Karim in seiner Doku „Dekadenz“ vorhersagt!