GIESSEN. Der Landkreis Gießen hat die Liste verbotener Buchstabenkombinationen bei Autokennzeichen verlängert. Die Kürzel HH, AH, BH und WP dürfen dort nun nicht mehr verwendet werden, heißt es auf der Internetseite des mittelhessischen Kreises.
Die Kombinationen werden immer wieder der rechtsextremen Szene zugeordnet. Sie sollen als Codes für „Heil Hitler“, „Adolf Hitler“, „Blood and Honour“ und „White Pride“ stehen. Zuvor hatte das Land Hessen bereits die Buchstabenfolgen HJ für „Hitlerjugend“, NS für „Nationalsozialismus“ und SA für „Sturmabteilung“ verboten.
„Rechtsextremismus und menschenverachtende Ideologien haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir müssen ihnen auf allen Ebenen entschieden entgegentreten“, zitiert die Seite des Landkreises ihren Verkehrsdezernenten Christian Zuckermann. Deshalb würden die Nummernschilder mit diesen Abkürzungen künftig nicht mehr herausgegeben.
Landkreis Gießen will auch Zahlenkombinationen sperren
Zahlenkombinationen könnten aus technischen Gründen indes noch nicht gesperrt werden. Eine Umstellung des Datenverarbeitungssystems solle aber dafür sorgen, bald auch nummerische Kombinationen auf Gießener Kennzeichen zu verbieten. Konkret gehe es um die Zahlenkombinationen 88, 18 und 444. Sie stünden für „Heil Hitler“, „Adolf Hitler“ und „Deutschland den Deutschen“.
Im April vergangenen Jahres hatte das Land Niedersachsen bereits Nummernschilder verboten, die einen Bezug zum Nationalsozialismus wecken könnten. So sind dort beispielsweise die Kombinationen „AH 18“ oder „HH 88“ gesperrt. Die Kürzel „KZ“ (Konzentrationslager), „HJ“ oder „SS“ (Schutzstaffel) sind überdies bundesweit verboten. (zit)