BIELEFELD. Unbekannte, die sich als Polizisten ausgaben, haben eine ukrainische Flüchtlingsfamilie während einer vorgetäuschten Verkehrskontrolle bestohlen. Die Tat ereignete sich bereits Ende März auf der Autobahn 2 bei Bielefeld, teilte die Polizei mit.
Die Eltern waren demnach mit ihren Kindern auf dem Weg in den Kreis Gütersloh, als ein Wagen ihren Transporter überholte. Der Beifahrer hielt dabei einen Ausweis aus dem Fenster und forderte die Ukrainer durch Handbewegungen auf, rechts ranzufahren.
Als die Fahrzeuge dort standen, habe der südosteuropäisch aussehende Beifahrer die Familie aufgefordert, sich auszuweisen. Da die Ukrainer von einer Polizeikontrolle durch eine Zivilstreife ausgingen, folgten sie der Anweisung. Anschließend durchsuchte der falsche Polizist den Transporter. Nachdem der Tatverdächtige mit seinem Komplizen abgefahren war, bemerkten die Flüchtlinge, daß ihr Bargeld fehlte.
Polizei bestätigt weitere Fälle
Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT berichtete die Polizei, daß dies nicht der erste Fall war, in dem falsche Beamte in der Region mit dieser Masche Diebstähle begehen. Sie warnt Autofahrer darauf zu achten, daß echte Polizisten – auch Zivilstreifen – über Blaulicht und technische Hilfsmittel wie Anzeigentafeln verfügen, mit denen sie Fahrer zum Anhalten auffordern.
Ebenfalls in Nordrhein-Westfalen war eine 18jährige Ukrainerin nach ihrer Flucht vor dem Krieg Opfer eines Sexualverbrechens geworden. Sie war Anfang März in einer Düsseldorfer Unterkunft von zwei Asylbewerbern vergewaltigt worden. Die junge Frau soll daraufhin nach Polen geflüchtet sein, da sie sich in Deutschland nicht mehr sicher fühle. (ag)