Anzeige
Anzeige

Wegen Gasmangels: Energiewende: Erstes stillgelegtes Kohlekraftwerk wieder am Netz

Wegen Gasmangels: Energiewende: Erstes stillgelegtes Kohlekraftwerk wieder am Netz

Wegen Gasmangels: Energiewende: Erstes stillgelegtes Kohlekraftwerk wieder am Netz

Wegen der Gaskrise: Das Kohlekraftwerk Mehrum im Landkreis Peine produziert seit Sonntag wieder Strom.
Wegen der Gaskrise: Das Kohlekraftwerk Mehrum im Landkreis Peine produziert seit Sonntag wieder Strom.
Das Kohlekraftwerk Mehrum im Landkreis Peine produziert seit Sonntag wieder Strom. Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Wegen Gasmangels
 

Energiewende: Erstes stillgelegtes Kohlekraftwerk wieder am Netz

Noch neun Monate darf in Deutschland Strom aus Kohle produziert werden. Das erste stillgelegte Kohlekraftwerk kehrt nun ans Netz zurück. Um Gas zu sparen, sollen zwei weitere folgen. Doch was passiert danach?
Anzeige

PEINE. 9,8 Prozent des Stroms in Deutschland sind im Juli aus Gas erzeugt worden. Um den durch die Rußland-Sanktionen knappen Rohstoff zu sparen, kehren nun Kohlekraftwerke ans Netz zurück. Das erste ist das Steinkohlekraftwerk Mehrum im niedersächsischen Landkreis Peine zwischen Hannover und Braunschweig. Es gehört dem tschechischen Energiekonzern EPH.

Seit Mitte Juli erlaubt eine Verordnung der Ampel-Regierung, daß Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen. Mehrum wird nun wenigstens 14 Tage in Betrieb sein, um das Stomnetz zu stabilisieren.

Auch wenn Kohle als fossiler Brennstoff zur Stromerzeugung wegen des CO2-Ausstoßes vor allem bei den Grünen verpönt ist, gilt die Verstromung immer noch als politisch korrekter als die Nutzung der Atomenergie. Nun hat auch der Essener Energiekonzern Steag die „feste Absicht“ bekräftigt, mit 2300 Megawatt Kohlestrom an den Markt zurückzukehren. Dafür sollen je ein Kraftwerk im Saarland und in Nordrhein-Westfalen reaktiviert werden.

Lindner und Habeck streiten über Gas-Verstromung

Über die Stromerzeugung aus Gas streiten sich derweil Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und sein Wirtschaftskollege Robert Habeck (Grüne). „Wir müssen daran arbeiten, daß zur Gaskrise nicht eine Stromkrise kommt“, hatte der FDP-Chef gemahnt. Deshalb dürfe mit Gas nicht länger Strom produziert werden.

Habeck konterte über einen Sprecher, daß ein völliger Verzicht auf Gas im Stromsektor zur Stromkrise und Blackouts führe. „Es gibt systemrelevante Gaskraftwerke, die mit Gas versorgt werden müssen. Bekommen sie kein Gas, kommt es zu schweren Störungen. Das ist leider die Realität der Stromsystems, die man kennen muß, um die Versorgungssicherheit herzustellen.“

So schnell die Kohle wieder zur Verstromung benutzt wird, so schnell wird diese Möglichkeit auch wieder verschwinden. Denn die Verordnung der Bundesregierung erlaubt den Stromverkauf aus Reservekraftwerken, die mit Steinkohle oder Öl befeuert werden, nur noch neun Monate, bis Ende April 2023. Was danach passiert ist indes unklar. Denn offiziell wird Deutschland zum Jahresende auch aus der Atomkraft aussteigen. Die Grünen wollen allerhöchstens einen minimalen Streckbetrieb erlauben.

Das Kohlekraftwerk Mehrum im Landkreis Peine produziert seit Sonntag wieder Strom. Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag