BERLIN. Um sich solidarisch mit der Ukraine zu zeigen, benennt Edeka ein Eissandwich um. Aus „Moskauer Art“ wird „Kiewer Art“. Damit will der Konzern „Haltung“ zeigen. Doch nicht alle Kunden reagieren auf die PR-Aktion so wie gewünscht.
Wie andere Supermärkte und Discounter zuvor hatte auch Edeka praktisch alle russischen Produkte aus dem Sortiment genommen. Nun folgte der neue Name für das Eissandwich der Eigenmarke „Gut & günstig“. Damit alle Kunden wissen, daß es sich bei der Kiewer Eisschnitte um dieselbe wie vorher handelt, ist auf der Verpackung der Name „Moskauer Art“ rot durchgestrichen.
Doch nicht wenigen Verbrauchern geht das zu weit. In den sozialen Netzwerken kommen Vorwürfe der Effekthascherei auf. Andere meinen, Edeka unterscheide sich damit kaum noch von der russischen Propaganda. Auch von „Rassismus gegen russische Menschen“ ist die Rede. Oder es heißt: „Bekloppter geht es nicht mehr. Darauf erst einmal einen Gorbatschow.“
#Edeka Bekloppter geht es nicht mehr. Darauf erstmal ein Gorbatschow 🙂 #stogramm pic.twitter.com/u6OV68gbHS
— HAMBURG ONLINE 🌐 News aus ⚓︎ Hamburg ⚓︎ HH (@HAMBURGonline) July 22, 2022
Aber es gibt auch positive Stimmen. Bei Twitter feiert der Account „Antifant“ Edeka als „ist und bleibt einfach stabil!“ und schiebt einen „Dicken Dank für eure Haltung.“ hinterher:
#edeka ist und bleibt einfach stabil!
Dicken Dank für eure Haltung. #StopRussianAggression
Da es die Eigenmarke ist, wird es überregional angeboten, Greift zu 😉
Sandwich Kiewer Art – so lange der Vorrat reicht 😜 pic.twitter.com/PrprnBdZ4N— ANTIFANT 🦈✊🏾💙💛 (@iTzHai_) July 25, 2022
Aktuell wirbt der Verbund in seinen Prospekten auch mit der Regenbogenfahne und schreibt dazu: „Edeka zeigt Flagge! Für Gleichberechtigung, gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.“
Auch zum Ukraine-Krieg hat der Konzern seit Monaten Position bezogen und in Gendersprache auf die Webseite geschrieben: „Die Gedanken von Edeka-Kaufleuten und Mitarbeiter:innen sind bei allen Menschen, die unmittelbar von den kriegerischen Handlungen betroffen sind, und bei allen, die aus ihrer Heimat fliehen mußten und müssen.“ Der Verbund wolle „diese Menschen kurzfristig und unbürokratisch zu unterstützen“. (fh)