CHEMNITZ. Die parteilose Sozialbürgermeisterin der Stadt Chemnitz, Dagmar Ruscheinsky, hat öffentlich das Gendern kritisiert. Ausgerechnet auf einer Veranstaltung für die Rechte Homosexueller und sexueller Minderheiten, dem Christopher-Street-Day (CSD) in Chemnitz, sprach sie sich gegen Gender-Sprache aus, wie das Online-Plattform Tag24 berichtete. Ein Veranstalter reagierte daraufhin wütend. „Das hat Folgen“, sagte CSD-Ausrichter Robert Lutz und kündigte ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister der Stadt an.
Ruscheinsky hielt am Samstag bei der Veranstaltung eine Rede zum Thema „Diversität“. Letztlich sorgte sie mit ihrer Kritik am Gendern für großen „Unmut auf dem CSD“, unter den Veranstaltungsteilnehmern und beim Ausrichter selbst.
CSD findet in mehreren Städten statt
Rund 1.500 Teilnehmer zogen am vergangenen Wochenende „mit Regenbogenfahnen und Musik“ durch den sächsischen Ort. Diese Straßenzüge sehen sich selbst als Demonstrationen der queeren Gemeinschaft. Mittlerweile findet der CSD alljährlich im Sommer in deutschen Großstädten wie München und Köln statt.
Die Ursprünge des Christopher-Street-Day liegen in den Vereinigten Staaten der 60er Jahre. Damals gab es immer wieder Razzien der Polizei in Bars und Clubs in der Christopher Street in New York, wo sich Schwule, Lesben und Transsexuelle in jener Zeit trafen. Deutschland importierte die Veranstaltungsreihe, die erste CSD-Demonstration hierzulande fand 1972 in Münster statt. (ab)