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Debatte hält an: Bedford-Strohm gegen Impfpflicht

Debatte hält an: Bedford-Strohm gegen Impfpflicht

Debatte hält an: Bedford-Strohm gegen Impfpflicht

Impfpflicht
Impfpflicht
Eine Demonstrantin protestiert in Frankfurt am Main gegen eine allgemeine Impfpflicht Foto: picture alliance/dpa | Hannes P. Albert
Debatte hält an
 

Bedford-Strohm gegen Impfpflicht

Die Möglichkeit einer allgemeinen Impfflicht sorgt weiter für Diskussionen. Der frühere EKD-Chef Heinrich Bedford-Strohm hält nichts von einer solchen Maßnahme. Auch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht äußert sich kritisch.
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BERLIN. Der evangelische Landesbischof in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, hat sich gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. „Zum jetzigen Zeitpunkt könnte ich meine Hand nicht dafür heben“, sagte er am Sonntag im Bayerischen Rundfunk. Es sei nicht klar, „ob man dieses letzte und wirklich drastische Mittel wirklich braucht“.

Eine Impfpflicht ergebe seiner Meinung nach nur Sinn, wenn die Gesellschaft dadurch wieder alle ihre Freiheiten zurückgewänne. Wenn aber beispielsweise die Omikron-Variante dazu führe, daß sich die Pandemie zu einer endemischen Lage entwickle, sei eine Impfpflicht überflüssig.

Bedford-Strohm stellte sich damit auch gegen seine Nachfolgerin an der EKD-Spitze, Ratsvorsitzende Annette Kurschus. Diese hatte sich für eine Impfpflicht ausgesprochen, da es sich aus „christlicher Nächstenliebe“ gebiete, die Schwächsten der Gesellschaft zu schützen.

Wagenknecht: Impfung kein Zaubermittel

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht dagegen kritisierte ebenfalls die Debatte um eine Impfpflicht. Diese gaukle eine Sicherheit vor, die es nicht gebe. Zwar schütze die Impfung Ältere für eine gewisse Zeit vor schweren Verläufen. „Aber wir haben nicht das Zaubermittel“, sagte Wagenknecht der Bild.

„Die Impfpflicht ist ein solcher Eingriff in die persönliche Integrität und die persönliche Gesundheit eines Menschen. Da darf der Staat nicht in solcher Form übergriffig werden. Bei dem Kenntnisstand, den wir derzeit haben.“ Auch Teile der FDP und die AfD sowie einige Ärzteverbände sprechen sich gegen eine allgemeine Impfpflicht aus.

Unterdessen zeichnet sich ab, daß eine allgemeine Impfpflicht wohl doch nicht in nächster Zeit kommen wird. Ursprünglich hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das Ziel ausgegeben, der Bundestag solle diese bis März beschließen. Dieser Zeitplan sei laut Koalitionskreisen aber nicht mehr umsetzbar, berichtete der Tagesspiegel am Sonntag. Es bestehe bei juristischen Fragen noch zu großer Klärungsbedarf. (krk)

Eine Demonstrantin protestiert in Frankfurt am Main gegen eine allgemeine Impfpflicht Foto: picture alliance/dpa | Hannes P. Albert
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