HAMBURG. Die Hamburger Grünen haben Bedenken gegen die Benennung eines Platzes in der Hansestadt nach dem verstorbenen Schauspieler Jan Fedder geäußert. Sollte die Promenade zwischen Landungsbrücken und Niederbaumbrücke den Namen des gebürtigen Hamburgers tragen, würde so „das Ungleichgewicht zwischen nach Männern und Frauen benannten Verkehrsflächen weiter zu Ungunsten der Frauen“ verschoben, begründete die Partei laut Hamburger Morgenpost ihre Einwände.
Daher fordern die Grünen, die in der Hansestadt gemeinsam mit der SPD regieren, in einem Antrag nun: „Ab sofort sollen Verkehrsflächen und öffentliche Flächen im Bezirk Hamburg-Mitte ausschließlich nach realen Frauen, inter, trans* und non-binary Personen benannt werden.“ Ausnahmen könne es geben, wenn „aus nachvollziehbaren Gründen des öffentlichen Interesses von dieser Regel“ abgewichen werden solle. Dann müsse aber gleichzeitig eine weitere Straße oder Platz den Namen einer Frau oder „diversen“ Person erhalten.
„Großstadtrevier“ machte Jan Fedder berühmt
Die Grünen beharren auf dieser Regel, da nur so die männliche Dominanz im Straßenbild langfristig der gesellschaftlichen Wirklichkeit angepaßt werden könne. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende von Hamburg Mitte, Henrike Wehrkamp, betonte: „Der öffentliche Raum gehört allen.“ Mitte Januar hatte ihr Parteifreund, Umweltsenator Jens Kerstan, auf Facebook noch seine Unterstützung dafür bekundet, die Promenade nach Jan Fedder zu benennen.
Fedder wurde vor allem durch die Figur des Polizisten Dirk Matthies in der TV-Serie „Großstadtrevier“ bekannt, die in der Elbmetropole spielt. Daneben verkörperte der 2019 in Hamburg verstorbene Darsteller oft norddeutsche Charaktere.
Hamburgs Grüne hatten Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt, nachdem bekannt geworden war, daß ihr Ex-Fraktionschef Michael Osterburg Fraktionsgelder in Höhe von 68.000 Euro veruntreut haben soll. Die Affäre belastete auch seine ehemalige Lebensgefährtin und jetzige Hamburger Justizsenatorin Anna Gallina. (ag)