DACHAU. Die Volksbank-Raiffeisenbank Dachau hat dem örtlichen AfD-Verband die Geschäftsbeziehungen aufgekündigt. Das sei ohne Angaben von Gründen geschehen, teilte der AfD-Stadt- und Kreisrat Markus Kellerer dem Merkur mit. „Dies ist eine weitere Ungleichbehandlung der Parteien, da mit Sicherheit zum Beispiel CSU, SPD oder die Grünen keine Kontokündigung erleiden müssen.“ Die AfD habe bei dem Geldinstitut seit drei Jahren ein Konto. Die Kündigung werde Ende März wirksam.
Das Blatt zitierte einen Sprecher der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau mit den Worten: „Der Umgangston, der dort herrscht, und die Politik, die man dort bettreibt, sind mit unserer Geschäftsphilosophie nicht vereinbar.“ Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT, ob damit die lokale AfD oder die Bundespartei gemeint sei, wollte der Sprecher am Donnerstag nichts sagen. Die AfD habe den Vorgang öffentlich gemacht, nicht die Bank, und diese wolle keine weiteren Angaben machen.
„Genossenschaftsbanken akzeptieren lieber Die Linke“
Keller zeigte gegenüber dem Merkur dafür kein Verständnis. Die AfD mache „skandalfrei konservative Lokalpolitik im Kreistag und Stadtrat“. Seine Partei habe seinerzeit eine lokale Bank unterstützen wollen. Ein weiteres Konto habe die AfD bei der Dachauer Sparkasse, bei der es bislang keine Probleme gebe. „Aber anscheinend haben die Genossenschaftsbanken uns nicht nötig, lieber akzeptieren sie eine Partei Die Linke, die offen den Kapitalismus bekämpft und den Sozialismus einführen will.“
Vor drei Jahren hatte die Raiffeisenbank Erding dem dortigen AfD-Kreisverband die Eröffnung eines Kontos verweigert. „Wir stehen für Respekt, Fairneß und Anstand. Das erkenne ich bei der AfD nicht“, sagte Vorstandschef Christian Berther damals dem Erdinger Anzeiger. (ls)