BERLIN. Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat in drei Bundesländern am Wochenende Parteitage abgehalten. Der größte Landesverband in Nordrhein-Westfalen wählte in Siegen seinen Landesvorsitzenden Rüdiger Lucassen auf Platz eins für die Liste zur Bundestagswahl. Lucassen gewann am Samstag mit 264 zu 230 Stimmen gegen den Bundestagsabgeordneten Harald Weyel. Platz zwei konnte sich Kay Gottschalk sichern. Auf den folgenden Plätzen stehen: Fabian Jacobi, Martin Renner, Jörg Schneider, Michael Espendiller, Matthias Helferich, Roger Beckkamp, Harald Weyel, Eugen Schmidt, Jochen Haug, Stefan Keuter.
Um den Versammlungsort hatte es juristische Streitigkeiten gegeben. Die Stadt Siegen hatte versucht der AfD die Nutzung der Halle zu versagen, war aber vor dem Oberverwaltungsgericht unterlegen. Der NRW-Landesverband setzte auf das Verfahren der Delegiertenwahl anstatt eines Mitgliederparteitag. Gegen dieses Verfahren liegt laut Redaktionsnetzwerks Deutschland eine Feststellungsklage beim Landesschiedsgericht vor.
Mecklenburg stellt ebenfalls eine Liste für die Landtagswahl auf
Die AfD in Mecklenburg-Vorpommern wählte ihren Landessprecher Leif-Erik Holm auf Listenplatz eins für die Bundes- und Landtagswahl. Von mehr als 270 Stimmberechtigten votierten 188 am frühen Samstagabend für Holm. Auf der Liste für die Bundestagswahl folgen Enrico, Komning, Ulrike Schielke-Ziesing, Tobias Pontow, Roswitha Katscher, Steffen Beckmann.
Spitzenkandidat für die Landtagswahl ist der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer. Auf der Liste folgen Horst Förster, Thomas de Jesus Fernandes, Petra Federau, Thore Stein. Die Wahl hatte sich um fast sechs Stunden verzögert, weil Fehler bei der Akkreditierung der stimmberechtigten Mitglieder gemacht worden waren.
Im niedersächsischen Braunschweig mußte ein Sonderparteitag wegen zu großem Andrang unterbrochen werden. Thema waren Abwahlanträge gegen AfD-Landeschef Jens Kestner und drei weitere Vorstandsmitglieder wegen parteischädigenden Verhaltens. Nach den geltenden Corona-Auflagen war der Saal überfüllt. Da alle Mitglieder stimmberechtigt waren, konnte keinem der Zutritt versagt werden. Die Wahl wurde verschoben. Vor allen drei Wahl-Gebäuden gab es Demonstrationen gegen die Partei. (mp)