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„Hakuna-Matata-Abend“: Migrantenbeirat: Leipziger Zoo verbreitet rassistische Stereotype

„Hakuna-Matata-Abend“: Migrantenbeirat: Leipziger Zoo verbreitet rassistische Stereotype

„Hakuna-Matata-Abend“: Migrantenbeirat: Leipziger Zoo verbreitet rassistische Stereotype

Tanzaufführung 2015 im Leipziger Zoo
Tanzaufführung 2015 im Leipziger Zoo
Tanzaufführung 2015 im Leipziger Zoo Foto: picture alliance / ZB | Hendrik Schmidt
„Hakuna-Matata-Abend“
 

Migrantenbeirat: Leipziger Zoo verbreitet rassistische Stereotype

Der Migrantenbeirat in Leipzig hat seine Vorwürfe gegenüber dem dortigen Zoo bekräftigt, dieser verbreite rassistische Stereotype. Es sei wichtig, „daß wir in uns steckende Rassismen entdecken“, schrieb der Vorsitzende des Gremiums, Kanwal Sethi, in einem offenen Brief.
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LEIPZIG. Der Migrantenbeirat in Leipzig hat seine Vorwürfe gegenüber dem dortigen Zoo bekräftigt, dieser verbreite rassistische Stereotype. Es sei wichtig, „daß wir in uns steckende Rassismen entdecken“, schrieb der Vorsitzende des Gremiums, Kanwal Sethi, laut der Leipziger Volkszeitung (LVZ) in einem offenen Brief. In bestimmten Veranstaltungen des Zoos würde „die gesamte afrikanische Kultur, ein Kontinent mit 54 Ländern und sehr diversen Kulturen, auf einige wenige Klischeebilder reduziert“.

Dabei würden „Stereotype sowie Homogenisierungen und Verallgemeinerungen von afrikanischen Gesellschaften und Naturräumen bedient, die ihren Ursprung im historischen Kolonialismus haben“, kritisierte Sethi. Hintergrund sind Veranstaltungen, die laut dem Beirat „koloniale und rassistische Stereotype reproduzieren“.

„Zoo nimmt Verantwortung gegenüber seinem kolonialen Erbe nicht wahr“

Als Beispiel nannte die Organisation in der Vergangenheit „Afrika-Abende“ oder den „Hakuna-Matata-Abend“ mit Feuershow zu Trommelklängen. Es gehe dabei aber nicht um einen pauschalen Rassismusvorwurf, ergänzte Sethi nun. Die Frage sei, ob der Zoo mit solchen Veranstaltungen rassistische Stereotype verbreite.

Das Gremium hatte gefordert, daß der Zoo „die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit beginnen und dies auch auf dem Areal und in Publikationen sichtbar machen“ müsse. Es zeige sich, „daß der Zoo Leipzig die Verantwortung gegenüber seinem kolonialen Erbe nicht wahrnimmt“, hieß es in einem entsprechenden Antrag.

Zoo-Direktor Jörg Junhold wies die Kritik zurück. „Kultur, Kunst und Geschichte aus anderen Ländern bringen wir zusammen mit Tieren aus diesen Ländern, die wir hier zeigen. Wir sehen darin eine ganzheitliche Betrachtung – auch im Rahmen unseres Bildungsauftrags, den wir ernst nehmen“, sagte er der LVZ.

Zoo werde sich Veranstaltungen „noch mal kritisch anschauen“

Ihn berühre, „daß die Debatte einen sehr aggressiven Unterton angenommen hat, daß es pauschale Diffamierungen gibt, die wir nicht verdient haben“. Die Zooleitung werde sich die Veranstaltungen und die Kommunikation „noch mal kritisch anschauen“. Rassismusvorwürfe lehne er aber entschieden ab, betonte Junhold.

Sethi monierte nun, es gebe eine Schieflage im Verständnis des Bildungsauftrags des Zoos. „In erster Linie sollte der Zoo das tun, wofür er auch kompetent ist, also im Bereich Tierwelt und Artenschutz bilden. Dafür ist der Zoo Leipzig einer der besten bundesweit und Herr Junhold hat seine Verdienste daran.“ Er kenne keinen Zoo, „in dem beispielsweise die Beziehung von bayerischen Tieren und Lederhosen tragenden Bayern hergestellt wird“.

Der Migrantenbeirat der Stadt Leipzig war 2009 gegründet worden und besteht aus Fraktionsmitgliedern des Stadtrats sowie Personen mit Einwanderungshintergrund aus 15 verschiedenen Ländern. Angesiedelt ist er beim Referat für Migration und Integration. (ls)

Tanzaufführung 2015 im Leipziger Zoo Foto: picture alliance / ZB | Hendrik Schmidt
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