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Zwei Wochen vor Bundestagswahl: Juden in der AfD kritisieren Wahl-Aufruf jüdischer Organisationen

Zwei Wochen vor Bundestagswahl: Juden in der AfD kritisieren Wahl-Aufruf jüdischer Organisationen

Zwei Wochen vor Bundestagswahl: Juden in der AfD kritisieren Wahl-Aufruf jüdischer Organisationen

Der Vorstand der Juden in der AfD mit Artur Abramovych (vorne mitte links)
Der Vorstand der Juden in der AfD mit Artur Abramovych (vorne mitte links)
Der Vorstand der Juden in der AfD mit Artur Abramovych (vorne mitte links) Foto: Juden in der AfD
Zwei Wochen vor Bundestagswahl
 

Juden in der AfD kritisieren Wahl-Aufruf jüdischer Organisationen

Mehr als 60 jüdische Organisationen haben mit scharfen Worten vor einer Wahl der AfD gewarnt. Die Juden in der AfD weisen die Vorwürfe zurück und kritisieren: „Die Basis in den jüdischen Gemeinden denkt völlig anders.“ Die Oppositionspartei rechne mit starkem Zuspruch jüdischer Wähler.
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BERLIN. Die Juden in der AfD haben einen Aufruf mehrerer jüdischer Organisationen kritisiert, die vor einer Wahl der Oppositionspartei warnen. „Die Basis in den jüdischen Gemeinden denkt völlig anders. Sie hält den linken und muslimischen Antisemitismus für weitaus gefährlicher als die beispielsweise den sicherlich geschmacklosen aber letztendlich nur vereinzelten Mißbrauch des gelben Sterns auf Coronaskeptiker-Demonstrationen“, sagte der Vorsitzende der AfD-Vereinigung, Artur Abramovych.

Mehr als 60 jüdische Organisationen hatten am Donnerstag in einem Appell dazu aufgerufen, bei der Bundestagswahl am 26. September nicht der AfD die Stimme zu geben. Zu den Unterzeichnern gehörte auch der Zentralrat der Juden. „Die AfD ist nach unserer Überzeugung eine radikale und religionsfeindliche Partei. Politiker der Partei relativieren die Shoa. Sie betrachten Minderheiten als minderwertig und spalten unsere Gesellschaft“, hieß es in der Erklärung. Die Partei sei „eine Gefahr für unser Land“. Die Wähler müßten mithelfen, „die AfD aus dem Deutschen Bundestag zu verbannen“.

Abramovych warf der Spitze des Zentralrats vor, sie könne sich „ein solches Verhalten nur deswegen erlauben, weil sie durch die undemokratische Struktur ihrer Organisation intern keinen Widerstand befürchten müsse“. Der Aufruf sei „reine Augenwischerei“ und den Juden in Deutschland sei damit nicht gedient.

„AfD hat mehr für den Schutz jüdischen Lebens getan als jede andere Partei“

Der religionspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Hessischen Landtag und Vorstandsmitglied der Juden in der AfD, Dimitri Schulz, ergänzte: „Bezeichnenderweise haben an diesem Aufruf praktisch nur jüdische Organisationen teilgenommen, die vom Staat finanziert werden. Unabhängige jüdische Organe wie die Monatszeitung Jüdische Rundschau und konservative jüdische Verbände wie Chabad Deutschland sind nicht vertreten, und das ist auch kein Wunder.“ Es liege nicht im Interesse der Juden, „daß die etablierten Parteien ihre oftmals israelfeindliche Politik ohne jedwede ernstzunehmende Opposition durchboxen können. Die AfD ist die einzige Partei in Deutschland, die diese Politik wirklich kritisiert.“

Zuvor hatte bereits die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch die Vorwürfe zurückgewiesen. Die AfD habe mit Initiativen zum Verbot der Hisbollah, der Boykottbewegung BDS und zur Abschaffung der Kennzeichnung jüdischer Produkte aus dem Westjordanland „mehr für den Schutz jüdischen Lebens getan als jede andere Partei im Bundestag“. Die Partei rechne deshalb mit starkem Zuspruch bei jüdischen Wählern. „Daran wird auch der vor der Wahl inszenierte Aufruf von Funktionären wenig ändern.“ (ls)

Der Vorstand der Juden in der AfD mit Artur Abramovych (vorne mitte links) Foto: Juden in der AfD
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