BERLIN. Die von der Ampel-Koalition geplante Legalisierung von Cannabis spaltet die Gesellschaft. Das hat eine Umfrage der Internetplattform „Civey“ im Auftrag der Augsburger Allgemeinen am Montag ergeben. Demnach wurde die Frage „Wie bewerten Sie, daß die Koalition aus SPD, Grünen und FDP im Bund die kontrollierte Abgabe von Cannabis legalisieren will?“ von jeweils 43 Prozent der Befragten mit „positiv“ und „negativ“ beantwortet. Unentschieden zeigten sich 14 Prozent der Befragten.
Nach Altersgruppen aufgeteilt ergab sich ein differenziertes Stimmungsbild unter den Umfrageteilnehmern. Während sich bei den 18- bis 29jährigen 66 Prozent für eine kontrollierte Freigabe des Rauschmittels aussprachen, stieß das Vorhaben bei 54 Prozent der über 65jährigen auf Ablehnung. Vor allem die 50- bis 64jährigen zeigten sich in der Frage gespalten. Während mit 43 Prozent eine hauchdünne Mehrheit für die Legalisierung ist, widersprachen 42 Prozent dem Projekt.
Unionsanhänger lehnen Cannabis-Freigabe ab
Auch bei der Einordnung der Umfrageteilnehmer nach Parteipräferenzen offenbarte sich eine deutliche Polarisierung. So gaben 71 Prozent der Unionsanhänger an, gegen eine Legalisierung von Cannabis zu sein. Bei AfD-Sympathisanten war diese Ablehnung mit 61 Prozent deutlich kleiner. Bei FPD-Wählern nahm sie mit 38 Prozent noch einmal ab. Unterstützer der Grünen befürworteten die Freigabe hingegen zu 75 Prozent.
Die Ampel-Parteien aus FDP, Grünen und SPD hatten sich in ihrem gemeinsamen Koalitionsvertag auf die Legalisierung von Cannabis geeinigt. „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genußzwecken in lizensierten Geschäften ein. Dadurch wird die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet“, erläuterten die Koalitionäre ihre Pläne. Kritik an der Freigabe von Cannabis kommt unter anderem von Polizeigewerkschaften.
Die Umfrage zur Cannabis-Legalisierung fand zwischen dem 25.11. und dem 27.11.statt. Dabei wurden insgesamt 5.005 Personen im Internet zu dem Thema befragt. (fw)