BERLIN. Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat dem Bundestag Nebeneinkünfte aus den Jahren 2018 und 2020 nachträglich gemeldet. Bei den Geldern soll es sich um Sonderzahlungen zwischen 17.500 und 37.000 Euro handeln, die Baerbock als Parteichefin der Grünen erhalten und „versehentlich“ nicht angegeben habe, zitierte die Bild-Zeitung Grünen-Sprecherin Nicola Kabel. Laut Welt sollen es 25.220 Euro von insgesamt vier Zahlungen der Partei gewesen sein.
Die Sonderzahlungen habe Baerbock im März 2021 „eigenständig“ nachträglich der Bundestagsverwaltung gemeldet, nachdem ihr und der Bundesgeschäftsstelle der Partei aufgefallen sei, daß dies noch nicht erfolgt sei. Sonderzahlungen sind laut der Grünen-Sprecherin jedoch üblich.
Verwirrung um Baerbocks Lebenslauf
„Wie alle Mitarbeiter*innen der Bundesgeschäftsstelle von Bündnis 90/Die Grünen erhalten auch Parteivorsitzende regelmäßige Jahressonderzahlungen zu Weihnachten“, sagte sie der Bild. Zudem werden mögliche Sonderzahlungen gezahlt, wie etwa in Jahren erfolgreicher Wahlkämpfe oder 2020 als coronabedingte Sonderzahlung an alle Mitarbeiter.
Baerbock stand in der vergangenen Woche verstärkt in der Kritik, seit Fragen zu ihrem beruflichen Werdegang aufgekommen waren. Einige Blogger hatten an der Angabe in ihrem Lebenslauf Zweifel geäußert, Baerbock habe das Studium der Politikwissenschaften und Öffentliches Recht in Hamburg mit einem Bachelor abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man an der Universität in Hamburg noch gar keinen Bachelor machen.
Tatsächlich hat Baerbock, wie ihr Sprecher Andreas Kappler per Twitter einräumte, nur ein Vordiplom in Politische Wissenschaft an der Universität Hamburg absolviert. Danach folgte noch ein Studium an der London School of Economics and Political Science (LSE), daß sie angeblich mit einem Master abschloß.
In Hamburg hatte sie Politische Wissenschaft auf Diplom mit Nebenfach Öffentliches Recht/Europarecht studiert. Da zu der Zeit in DE Bachelor+Master noch nicht flächendeckend eingeführt waren, war damals u.a. das Vordiplom Grundlage für Aufnahme von Masterstudiengängen im Ausland. pic.twitter.com/aqjNtUWgqS
— Andreas Kappler (@GruenSprecher) May 11, 2021
(hl)