BERLIN. Die Asylzahlen in Deutschland sind erstmals seit 2016 wieder gestiegen. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge am Freitag mitteilte, verzeichnete es zwischen Januar und Oktober 114.966 Erstanträge (davon 21.695 in Deutschland geborene Kinder). Das entspricht einer Zunahme von 37,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr 2020 hatten die Behörden 102.581 Erstanträge registriert.
Die meisten Antragssteller (44.948) stammten aus Syrien, gefolgt von Afghanistan (17.619) und dem Irak (10.356). Unter Afghanen stieg die Zahl der Asylgesuche damit im Vergleich zum Vorjahr um 134,9 Prozent. Bei Syrern waren es 52,8 und bei Irakern 31,5 Prozent.
Oktober zweithöchster Monat
Auf das Jahr betrachtet war der Oktober mit 13.329 Erstanträgen der zweitstärkste Monat nach dem September, als 13.849 Erstanträge registriert wurden. Die hohen Zahlen der beiden Monate dürften auch auf den anhaltenden Migrationsdruck über die Weißrußlandroute zurückzuführen sein.
Die beiden höchsten Asylzahlen in der Geschichte der Bundesrepublik wurden bislang in den Jahren 2015 und 2016 registriert, als jeweils rund 477.000 beziehungsweise 746.000 Erstanträge gestellt wurden. Danach sanken die Zahlen wieder, blieben aber stets – teilweise deutlich – über der Marke von 100.000. (krk)