BERLIN. Der Migrationsdruck aus Weißrußland hält auch im November ungebremst an. Allein die Bundespolizeidirektion Berlin hat in den ersten drei Tagen des Monats 199 illegale Einreisen über die deutsch-polnische Grenze in Brandenburg registriert. Der Großteil der Migranten, die von Weißrußland aus über Polen nach Deutschland kamen, stammte aus Syrien, dem Jemen und Iran.
Im gesamten deutsch-polnischen Grenzgebiet verzeichnete die Bundespolizei an den ersten beiden Novembertagen 224 unerlaubte Einreisen. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der illegalen Grenzübertritte im laufenden Jahr auf 8.059 Personen.
Per Flugzeug von Damaskus nach Minsk
Weißrußlands Machthaber Alexander Lukaschenko läßt seit Monaten massenhaft Migranten an die Landesgrenzen zu Litauen, Lettland und Polen bringen, um die Europäische Union damit aus Rache für Sanktionen unter Druck zu setzen. Dazu ermöglicht Weißrußland Staatsangehörigen bestimmter Länder wie Syrien oder dem Irak die vereinfachte oder visafreie Einreise nach Minsk und unterstützt ihre Weiterleitung an die EU-Außengrenzen.
Auch per Flugzeug läßt das Lukaschenko-Regime ausreisewillige Flüchtlinge aus ihren Heimatändern nach Weißrußland einfliegen. So fanden sich bei einigen der Einwanderer später in Deutschland Flugtickets von Damaskus in Syrien nach Minsk.
Die meisten der Illegalen werden im Grenzgebiet zu Brandenburg aufgegriffen. Aber auch in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern setzt die Polizei täglich Dutzende Einwanderer nach ihrer unerlaubten Einreise fest. Ab- oder zurückgeschoben werden sie allerdings nicht.
Polizei verhindert gleich mehrere Schleusungen
Allein in den vergangenen 24 Stunden konnte die Bundespolizeiinspektion Pasewalk mehrere Schleusungen verhindern. Dabei nahm sie vier Schlepper und 36 Illegale fest. In einem Fall versuchte ein Schleuser, sich mit seinem Auto der Kontrolle zu entziehen. Er wurde aber kurze Zeit später auf der A11 gestoppt. Aus seinem Fahrzeug flüchteten daraufhin mehrere Personen. Die Polizei konnte in der Nähe sechs Iraker festnehmen.
Wie ein Sprecher auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT mitteilte, würden seit geraumer Zeit jeden Tag kleinere bis mittlere Gruppen von Migranten im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion aufgegriffen. Bei den meisten von ihnen handle es sich um Iraker, Iraner und Syrer. Auch Einwanderer aus dem Jemen seien immer wieder dabei. Während die einen versuchten, mit Hilfe von Schleusern über die Grenze zu gelangen, machten sich andere auf eigene Faust von Polen nach Deutschland auf. (krk)