BERLIN. CSU-Chef Markus Söder hat seine 2018 geäußerte Kritik an der Asylpolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Fehler bezeichnet. Durch die erbitterte Auseinandersetzung mit Merkel sei der Eindruck entstanden, er stehe auf der „dunklen Seite der Macht“. Er habe damit zwar zu einer Verschärfung des Streits beigetragen, sich aber anschließend korrigiert, sagte Söder laut der Nachrichtenagentur dpa zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung, die am Donnerstag eine Biografie über den CSU-Chef veröffentlicht haben.
Er sei damals einer „falschen Strategie“ gefolgt und habe versucht, Wähler von der AfD zurückzuholen. „Es war eine Fehleinschätzung, die AfD nicht schon früher hart anzugreifen“, verdeutlichte der bayrische Ministerpräsident.
Zudem bereue er den „Kreuzerlaß“ vom April 2018, nach dem im Eingangsbereich jeder Landesbehörde künftig ein Kruzifix hängen sollte. Bayern sei ein „liberal-konservatives“ Land, betonte Söder. Die CSU dürfe sich nicht „auf das Konservative verengen“. (zit)