BERLIN. Um mehr Nachwuchs zu gewinnen, bietet die Berliner Polizei Nachschulungen für Jugendliche an, denen die nötigen Qualifikationen fehlen. Das Angebot ziele auf „grundsätzlich geeignete Bewerber, die jedoch ganz knapp die Voraussetzungen zur Einstellung verfehlt haben“, teilte die Senatsverwaltung am Montag laut B. Z. mit.
Demnach können Schulabgänger künftig in dem einjährigen Bildungsgang „Integrierte Berufsausbildungsvorbereitung“ teilnehmen. Dort sollen sie in die Themenfelder Recht, Politik und Ethik eingeführt werden. Außerdem sähen die Pläne ein achtwöchiges Praktikum bei der Polizei vor.
Im November 2018 hatte die Berliner Polizei wegen schlechter Deutschkenntnisse der angehenden Gesetzeshüter ihre Unterrichtspläne geändert. Sie strich Englischstunden und erhöhte die Zahl der Deutschstunden. Die Behörde begründete den Schritt mit „Schwierigkeiten im sprachlichen Bereich bei Rechtschreibung, Zeichensetzung und beim schriftlichen Verfassen von Texten“ bei den Polizeischülern.
Anforderungen an Polizeibewerber sinken
Anfang des Jahres senkte auch Bundespolizei ihre Anforderungen an Bewerber. Wegen sinkender Nachwuchszahlen wurden beispielsweise beim Fitneßtest der Standweitsprung und die Liegestütze durch einen Pendellauf ersetzt. Zudem dürfen angehende Bundespolizisten nun mehr Fehler beim Diktat machen.
Schon 2011 hatte das baden-württembergische Innenministerium die Einstellungstest für Polizisten erleichtert. Damit sollten mehr Einwanderer für die Sicherheitskräfte gewonnen werden. (ag)