BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Lockerungen der Corona-Beschränkungen an die Bedingung einer Infektions-Obergrenze knüpfen. Demnach würde ein zweiter Lockdown drohen, wenn mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern vermeldet werden. Dann müßten die betroffenen Landkreise die Maßnahmen wieder auf den Stand vom 12. April bringen, berichtet die Bild-Zeitung.
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) habe am Dienstag mögliche Lockerungen mit den Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer besprochen. Am Mittwoch soll bei einer Sitzung des Corona-Kabinetts eine gemeinsame Leitlinie gefunden werden.
Einige Bundesländer hatten zuvor im Alleingang Lockerungen angekündigt. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kündigte am Montag einen Fünf-Stufen-Plan zum Wiederhochfahren betroffener Branchen an, wie beispielsweise der Gastronomie. Die Bundeskanzlerin betonte es sei „im Interesse der Menschen, daß es für ganz Deutschland eine Strategie gibt und eine gemeinsame Zielsetzung.“
Hamburg lockert Corona-Maßnahmen
Unterdessen hebt Bayern die Ausgangsbeschränkungen auf. Ab Mittwoch ist es erlaubt, eine Person außerhalb des Hausstands und enge Familienangehörige zu besuchen. Kontaktbeschränkungen und ein Verbot von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum bleiben aber bestehen, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit. Er betonte, die Entwicklung der Infektionszahlen gebe Anlaß zu Optimismus. Zugleich mahnte er die Bevölkerung zu verantwortungsvollem Handeln.
Mehr Freiheit bedeutet mehr Verantwortung für den Einzelnen. Die aktuellen Zahlen geben Anlass zu Optimismus, aber auch zu Vorsicht. Lebensfreude und vernünftige Wachsamkeit schließen sich nicht aus. Mit Corona zu leben, bedeutet verantwortungsvoll zu leben.
— Markus Söder (@Markus_Soeder) May 5, 2020
Auch der Hamburger Senat lockert die Corona-Bestimmungen. Die Entscheidung betrifft laut NDR die Öffnung von Spielplätzen, Museen und Tierparks. Diese Maßnahme folge einem Beschluß von Bund und Ländern vergangener Woche. (zit)