DÜSSELDORF. Trotz des Rodungsstopps im Hambacher Forst haben Braunkohlegegner dort erneut Baumhäuser errichtet. „Obwohl der Forst bleibt, gibt es wieder 80 Baumhäuser, in denen Besetzer wohnen. Das zeigt, daß es denen gar nicht um den Forst geht“, sagte der Chef des Energiekonzerns RWE, Martin Schmitz, am Dienstag der Rheinischen Post.
Er bezeichnete die Waldbesetzer als „Antidemokraten“. Immer wieder würden sie die RWE-Mitarbeiter angreifen und anpöbeln. „Das ist eine große Belastung.“
Auf Twitter warfen die Braunkohlegegner dem Unternehmen vor, durch die Bagger des nahegelegenen Tagebaus dem Wald Wasser zu entziehen. Dem widersprach Schmitz. „Der Tagebau schadet der Wasserversorgung des Waldes nicht. Auch wird am Hambacher Forst keine Insellage geschaffen, wie behauptet wird. Der Forst bleibt am Leben.“
Jahrelanger Streit um Waldgebiet
Wegen der aktuellen Corona-Pandemie verzichte RWE derzeit auf eine Räumung des Waldes. Das zuständige Bundesland Nordrhein-Westfalen habe aktuell etwas anderes zu tun, erklärte Schmitz. „Wir setzen auf Befriedung der Lage mit der Zeit.“
Im Hambacher Forst war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Angriffen von militanten Braunkohlegegnern auf RWE-Mitarbeiter und Polizisten gekommen. Dabei setzten die Täter unter anderem Brandsätze ein. 2018 war das Waldgebiet von der Polizei als gefährlicher Ort eingestuft worden. (ag)