DÜSSELDORF. Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat den Islamisten Sief Allah H. am Donnerstag zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, daß der 2016 nach Deutschland eingereiste Tunesier einen Bombenanschlag geplant habe, berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger.
Dabei soll ihn seine zum Islam konvertierte Ehefrau Yasmin H. unterstützt haben. Sie muß sich in einem separaten Verfahren verantworten. Es sei ihr Plan gewesen, die Bombe mit dem Gift Rizin anzureichern. Dazu bestellten sie über das Internet 3.300 Rizinussamen, aus denen sie zum Zeitpunkt der Festnahme bereits eine große Menge Gift hergestellt hatten. Der Bundesnachrichtendienst schätzte, daß durch die Bombe über 100 Menschen getötet worden wären.
Vor Gericht hatte der Verurteilte bereits gestanden, in seiner Heimat Kontakt zur Terrormiliz Islamischer Staat gesucht zu haben. Jedoch habe er keinen Anschlag in Deutschland geplant. Er betonte, er habe sich nur die Kenntnisse zum Bombenbau aneignen wollen, um in einem islamischen Land in den Dschihad zu ziehen. Das Gericht glaubte ihm nicht. Das Ehepaar war im Juni 2018 verhaftet worden, nachdem ein ausländischer Geheimdienst die deutschen Sicherheitsbehörden informiert hatte. (ag)