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Studie zu Jugendlichen und Computerspielen: Trotz Suchtgefahr: SPD will E-Sport olympisch machen

Studie zu Jugendlichen und Computerspielen: Trotz Suchtgefahr: SPD will E-Sport olympisch machen

Studie zu Jugendlichen und Computerspielen: Trotz Suchtgefahr: SPD will E-Sport olympisch machen

E-Sport
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E-Sport soll nach dem Willen der SPD stärker gefördert und sogar olympische Disziplin werden Foto: picture alliance / Sven Simon
Studie zu Jugendlichen und Computerspielen
 

Trotz Suchtgefahr: SPD will E-Sport olympisch machen

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat angeregt, Wettkämpfe in Computerspielen, den sogenannten E-Sport, gemäß des Koalitionsvertrages zu fördern und zur olympischen Disziplin zu machen. Unterdessen veröffentlichte die Krankenkasse DAK eine Studie, wonach knapp eine halbe Million Kinder ein auffälliges Verhalten im Umgang mit Computerspielen zeigten.
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BERLIN. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat angeregt, Wettkämpfe in Computerspielen, den sogenannten E-Sport, gemäß des Koalitionsvertrages zu fördern und zur olympischen Disziplin zu machen. „Ich bin überzeugt, daß sich die Suchtrisiken eindämmen ließen, wenn es mehr E-Sport-Angebote gäbe“, sagte er der Rheinischer Post.

Klingbeil hatte den Koalitionsvertrag zwischen Sozialdemokraten und Union mitverhandelt. Darin ist festgeschrieben, daß die Regierung den E-Sport als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen will und er eine olympische Disziplin werden solle.

Der ehemalige netzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion betonte, im Verein lernten Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit den Spielen. Zudem verwies er auf die körperliche und geistige Fitness von guten Computerspielern. „Das Klischee vom dicken, Chips essenden Daddelkönig ist längst Vergangenheit.“

Knapp halbe Million Heranwachsende haben riskantes Spielverhalten

Nun liege es an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), dessen Ressort auch für Sport zuständig ist, die Vorgabe des Koalitionsvertrages umzusetzen. Seehofer müsse die Förderung von E-Sport zur Chefsache erklären, verlangte Klingbeil.

Unterdessen veröffentlichten das Deutsche Zentrum für Suchtfragen und die Krankenkasse DAK-Gesundheit eine Studie, wonach rund 465.000 Kinder und Jugendliche ein auffälliges Verhalten im Umgang mit Computerspielen zeigten. Bei rund 93.000 Minderjährigen könne demnach sogar von einem krankhaften Spielverhalten gesprochen werden.

Suchtexperte fordert medienfreie Zeit in Familien

Die Betroffenen mit riskantem Spielverhalten verbrächten unter der Woche pro Tag durchschnittlich drei Stunden vor dem Bildschirm. An Wochenenden kämen sie auf knapp fünf Stunden.

Zu einer Reduzierung des Spielkonsums riet der Ärztliche Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters, Rainer Thomasius. Heranwachsende mit riskantem Spielverhalten seien davon gedanklich vereinnahmt und könnten ihre Zeit vor dem Bildschirm nicht mehr begrenzen. Er plädierte für medienfreie Zeiten in den Familien. (ag)

E-Sport soll nach dem Willen der SPD stärker gefördert und sogar olympische Disziplin werden Foto: picture alliance / Sven Simon
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