LEIPZIG. Mehr als drei Jahre nach den gewaltsamen Ausschreitungen von Linksextremen in Leipzig sucht die Polizei mit Fotos nach weiteren mutmaßlichen Tätern. Den beiden Unbekannten werden Landfriedensbruch in besonders schwerem Fall und weitere Gewaltstraftaten vorgeworfen.
Der Verdacht gegen den bisher zu den Fotos zugeordneten Personen konnte nicht erhärtet werden, teilte die Polizei Sachsen am Donnerstag mit. Deshalb suche sie nun öffentlich nach der Identität der Verdächtigen. Bei ihnen handelt es sich laut dem Fahndungsaufruf um einen Mann mit schlanker Gestalt, hageren Gesichtszügen und gebogener Nase sowie eine vermutlich männliche junge Person. Zum Tatzeitpunkt waren beide mit einem Kapuzenpullover bekleidet.
Bisherige Öffentlichkeitsfahndung teilweise erfolgreich
Die Polizei hatte bereits im Sommer 2017 nach sieben mutmaßlichen Tätern öffentlich gefahndet. Zwei konnten daraufhin identifiziert werden, nach den anderen fünf wird immer noch gesucht.
Bei den heftigen linksextremen Ausschreitungen am 12. Dezember 2015 hatten Dutzende vermummte Polizisten, Feuerwehrleute und Geschäfte attackiert. Die Polizei sprach von einem „massiven“ Gewaltausbruch und „etwa tausend gewaltbereiten Linksautonomen“. Die Anhänger der linken Szene setzten Barrikaden in Brand und griffen die Löschkräfte an. 69 Polizisten wurden verletzt.
Brennende Barrikaden bei #le1212 – Sogar Feuwerwehr wird beim Versuch zu löschen angegriffen! Friedlich geht anders pic.twitter.com/Mn2F5erpEN
— Polizei Sachsen (@PolizeiSachsen) December 12, 2015
Anlaß der linken Demonstrationen war eine Kundgebung der Partei „Die Rechte“. Leipzig gilt seit Jahren als Hochburg der linken Szene. Immer wieder werden in der Stadt Polizisten, AfD-Büros oder -Veranstaltungsorte attackiert. (ls)