WIEN. Der in Wien festgenommene mutmaßliche IS-Terrorist, dem Anschläge auf Bahnstrecken in Deutschland zur Last gelegt werden, hat die Tat gestanden. Rache habe ihn dazu getrieben, mit Attentaten auf ICE-Züge in Deutschland so viele Menschen wie möglich auszulöschen, sagte Qaeser A. den Ermittlern laut der Kronen-Zeitung.
Das Motiov soll Haß auf den Westen gewesen sei. Konkret sprach der 42 Jahre alte Iraker, der seit 2012 als anerkannter Flüchtling in Österreich lebt, von einem „politischen Statement gegen Deutschland“. Einen islamisch-terroristischen Hintergrund streitet er dagegen ab.
Anschlag zu Heiligabend
Die Befragung des Tatverdächtigen gestalte sich jedoch schwierig, berichten Ermittler, da dieser kaum ein Wort Deutsch spreche. Die Behörden sehen den Iraker, von dem es ursprünglich geheißen hatte, er lebe bereits seit zwei Jahrzehnten in der Alpenrepublik, als Teil einer Terrorzelle des Islamischen Staates in Europa. Auch seine Frau wurde festgenommen und befragt.
Die Anschläge auf Züge in Bayern und Berlin scheiterten den Behörden zufolge nur deswegen, weil der Terrorist nicht über das nötige „Know-How“ verfügte. Wie erst jetzt bekannt wurde, wollte der ehemalige Soldat auch einen Anschlag zu Heiligabend verüben. Am 23. Dezember 2018 hatte der fünffache Familienvater bei Berlin Stahlseile zwischen Oberleitungsmasten befestigt.
Bereits im Oktober 2018 hatte er ein dickes Drahtseil mit einem Spanngurt und mehreren Metallschnallen auf einer Höhe von vier bis fünf Metern über die Bahngleise auf der Schnellstrecke zwischen Nürnberg und München gespannt. An einem durchfahrenden ICE entstand Sachschaden. (tb)