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Plagiate in Dissertation: Giffey darf Doktortitel behalten: Plagiatsfinder verärgert

Plagiate in Dissertation: Giffey darf Doktortitel behalten: Plagiatsfinder verärgert

Plagiate in Dissertation: Giffey darf Doktortitel behalten: Plagiatsfinder verärgert

Franziska Giffey (SPD)
Franziska Giffey (SPD)
Franziska Giffey (SPD): Foto: picture alliance/Fabian Sommer/dpa
Plagiate in Dissertation
 

Giffey darf Doktortitel behalten: Plagiatsfinder verärgert

Der Gründer der Plattform VroniPlag Wiki, Martin Heidingsfelder, hat die Entscheidung der Freien Universität Berlin (FU), der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) den Doktortitel nicht abzuerkennen, scharf kritisiert. „Das Ergebnis ist bodenlos und sehr ärgerlich.“
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BERLIN. Der Gründer der Plattform VroniPlag Wiki, Martin Heidingsfelder, hat die Entscheidung der Freien Universität Berlin (FU), der Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) den Doktortitel nicht abzuerkennen, scharf kritisiert. „Das Ergebnis ist bodenlos und sehr ärgerlich“, sagte Heidingsfelder der Wissenschaftszeitschrift Forschung und Lehre. Während andere für deutlich weniger Fehltritte den Doktortitel abgeben müßten, käme Giffey mit ihren Plagiaten davon.

Die Plattform VroniPlag berichtet von 119 Textstellen auf 76 von 205 Seiten, die plagiiert seien. „Frau Giffey scheint Immunität zu genießen“, ergänzte Heidingsfelder. Sie schade nicht nur dem Ruf der SPD, sondern auch dem der Hochschulen. „Niemals könnten sich andere Personen mit einem solchen Wissenschaftsbetrug halten. Giffey sollte ihren Hut nehmen und gehen.“

Giffey erhält Rüge, darf Titel aber behalten

Die FU hatte am Mittwoch mitgeteilt, Giffey eine Rüge zu erteilen, den Doktortitel aber nicht abzuerkennen. Die festgestellten Mängel, rechtfertigten keine Aberkennung von Giffeys Eigenleistung in der Doktorarbeit, begründete die Universität das Urteil. „Die Freie Universität Berlin wird die Rüge in der veröffentlichten Fassung ihrer Dissertation kenntlich machen.“

Der Jurist und Mitarbeiter bei VroniPLag, Gerhard Dannemann, bemängelte, es gebe für die Rüge der FU keine rechtliche Grundlage. Die FU habe sich über Jahrzehnte ständiger Rechtsprechung des Berliner Hochschulgesetztes hinweggesetzt, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Der Professor der Humboldt-Univerität hatte an der Überprüfung von Giffeys Arbeit mitgewirkt. „Ich kenne keine Arbeit, die 119 Plagiate enthält und bei der die Rechtsprechung gesagt hätte, das sei ja gar nicht so schlimm, das nimmt noch nicht überhand.“

Giffey hatte sich hingegen erfreut gezeigt: „Es ist entschieden worden, daß ich den Doktortitel zurecht führe.“ Mit großen Engagement und viel Freude werde sie nun ihr Amt weiterführen. Zuvor hatte Giffey gesagt, sie wolle von ihrem Amt als Ministerin zurücktreten, falls ihr akademisch höchster Grad aberkannt würde. (hr)

Franziska Giffey (SPD): Foto: picture alliance/Fabian Sommer/dpa
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