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30 Jahre „Friedliche Revolution“: Geplanter Gysi-Auftritt in Leipzig sorgt für Empörung

30 Jahre „Friedliche Revolution“: Geplanter Gysi-Auftritt in Leipzig sorgt für Empörung

30 Jahre „Friedliche Revolution“: Geplanter Gysi-Auftritt in Leipzig sorgt für Empörung

Gregor Gysi
Gregor Gysi
Linkspartei-Fraktionschef Gregor Gysi im Bundestag: Festrede bei den Leipziger Philamonikern Foto: picture alliance / dpa
30 Jahre „Friedliche Revolution“
 

Geplanter Gysi-Auftritt in Leipzig sorgt für Empörung

Mehrere Wissenschaftler, Künstler und ehemalige DDR-Bürgerrechtler haben in einem offenen Brief gegen die Einladung Gregor Gysis (Linkspartei) zum 30. Jahrestag der „Friedlichen Revolution“ in Leipzig protestiert. „Wir können nicht glauben, daß die Geschichtsvergessenheit bereits so weit fortgeschritten ist, daß nun schon diejenigen zu Festreden eingeladen werden, die Revolution und Einheit mit aller Entschiedenheit zu verhindern suchten“, heißt es in dem Schreiben.
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LEIPZIG. Mehrere Wissenschaftler, Künstler und ehemalige DDR-Bürgerrechtler haben gegen die Einladung Gregor Gysis (Linkspartei) zum 30. Jahrestag der „Friedlichen Revolution“ in Leipzig protestiert. Gysi soll beim Gedenkkonzert der Leipziger Philharmoniker mit dem Titel „Freiheit schöner Götterfunken“ in der Peterskirche eine Rede halten.

„Wir sind fassungslos!“ heißt es in dem offenen Protestbrief, der vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin e.V. initiiert wurde. „In den letzten 30 Jahren hat Gregor Gysi als wichtigster Funktionär der mehrfach umbenannten SED die Aufarbeitung der SED-Diktatur persönlich und als Funktionsträger behindert“, beklagen die rund 600 Unterzeichner, zu denen unter anderem der Liedermacher Wolf Biermann, die frühere Bundesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, der DDR-Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, und die DDR-Bürgerrechtlerinnen Angelika Barbe und Vera Lengsfeld gehören. „Wir können nicht glauben, daß die Geschichtsvergessenheit bereits so weit fortgeschritten ist, daß nun schon diejenigen zu Festreden eingeladen werden, die Revolution und Einheit mit aller Entschiedenheit zu verhindern suchten.“

Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung protestiert

Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU) kritisierte den geplanten Auftritt. „Ich halte die Auswahl von Gregor Gysi als Festredner am Jahrestag der großen Leipziger Demonstration vom 9. Oktober für völlig unangemessen“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und fügte hinzu: „An diesem Tag haben 1989 Zehntausende Menschen Mut gefaßt und ihre Stimme für Veränderungen erhoben. Daß nun ein Politiker reden soll, der 1989 und 1990 alles daran setzte, daß sich das alte System halten kann, ist ein Schlag ins Gesicht der Mutigen.“

Der Leipziger Stadtsprecher Matthias Hasberg stellte klar, daß die Veranstaltung in der Peterskirche nicht Teil des offiziellen, städtischen Gedenkens ist. Leipzig erinnert mit einem Lichtfest an den 9. Oktober 1989, als 70.000 Demonstranten in der Messestadt das Ende der DDR einläuteten. Die Festrede beim Lichtfest wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier halten. (ha)

Linkspartei-Fraktionschef Gregor Gysi im Bundestag: Festrede bei den Leipziger Philamonikern Foto: picture alliance / dpa
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