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Bayern: Biologisches Geschlecht: Erster transidenter Abgeordneter fordert Gesetzesreform

Bayern: Biologisches Geschlecht: Erster transidenter Abgeordneter fordert Gesetzesreform

Bayern: Biologisches Geschlecht: Erster transidenter Abgeordneter fordert Gesetzesreform

Markus und Tessa Ganserer (Grüne)
Markus und Tessa Ganserer (Grüne)
Tessa Ganserer (Grüne): Die Kundenformulare eines Nürnberger Verkehrsbetriebs seien diskriminierend, weil dort die Geschlechtsoption „divers“ dort zur Auswahl steht Foto: picture alliance/Matthias Balk/dpa
Bayern
 

Biologisches Geschlecht: Erster transidenter Abgeordneter fordert Gesetzesreform

Der erste sogenannte transidente Abgeordnete in Deutschland, Markus Ganserer (weiblich Tessa Ganserer, Grüne), hat eine Reform des Transsexuellengesetzes gefordert. „Es sollte zukünftig möglich sein, daß das bei Geburt angegebene Geschlecht auf Antrag einer Person beim Standesamt geändert wird“, sagte der Ganserer. Der Grünen-Politiker fühlt sich seit zehn Jahren als Frau.
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MÜNCHEN. Der erste sogenannte transidente Abgeordnete in Deutschland, Markus Ganserer (weiblich Tessa Ganserer, Grüne), hat eine Reform des Transsexuellengesetzes gefordert. „Es sollte zukünftig möglich sein, daß das bei Geburt angegebene Geschlecht auf Antrag einer Person beim Standesamt geändert wird“, sagte der Ganserer am Montag laut der Nachrichtenagentur AFP in München.

Die 1980 beschlossene Regelung müsse durch ein Gesetz zur Anerkennung von selbst bestimmter Geschlechtsidentität ersetzt werden, forderte der Grünen-Politiker. Ganserer sitzt seit 2013 im bayerischen Landtag. Er fühle sich seit rund zehn Jahren als Frau und wolle ab der nächsten Plenarsitzung auch als solche angesprochen werden. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) habe ihm das im persönlichen Gespräch auch zugesichert.

Betroffene sprechen von Transgeschlechtlichkeit

Dem Transsexuellengesetz zufolge muß Ganserer zwei psychologische Gutachten vorlegen, um den Vornamen und den Geschlechtseintrag offiziell ändern zu lassen. Dies empfinde er als diskriminierend und als Eingriff in seine Persönlichkeit. „Ich mache das nicht zum Spaß – ich habe mir das auch nicht ausgesucht, Frau zu sein“, zitierte ihn die Agentur weiter. Er wisse aber, daß er eine Frau sei und seine Geschlechtsidentität im vollen Umfang akzeptiert werde.

Die bislang gültige Regelung bezieht sich auf die sozial-psychologische Transsexualität beziehungsweise Transidentität. Betroffene sprechen laut dem Queer-Lexikon aber von Transgeschlechtlichkeit. Transidente Personen können sich mit dem bei der Geburt medizinisch festgestellten Geschlecht nicht identifizieren. (ls)

Tessa Ganserer (Grüne): Die Kundenformulare eines Nürnberger Verkehrsbetriebs seien diskriminierend, weil dort die Geschlechtsoption „divers“ dort zur Auswahl steht Foto: picture alliance/Matthias Balk/dpa
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