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Religiöses Mobbing an Berliner Schule: Probleme gravierender als bekannt

Religiöses Mobbing an Berliner Schule: Probleme gravierender als bekannt

Religiöses Mobbing an Berliner Schule: Probleme gravierender als bekannt

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Jüdische Schüler in Deutschland: Von Moslems bedrängt Foto: dpa
Religiöses Mobbing an Berliner Schule
 

Probleme gravierender als bekannt

Die Fälle von Mobbing und Drohungen gegen nichtmoslemische Schüler an einer Grundschule im Berliner Problem-Bezirk Tempelhof sind offenbar gravierender als bisher bekannt. Jetzt sprach der Schulleiter in einem Brandbrief an die Eltern Klartext und bat um Entschuldigung.
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BERLIN. Die Fälle von Mobbing und Drohungen gegen nichtmoslemische Schüler an einer Grundschule im Berliner Problem-Bezirk Tempelhof sind offenbar gravierender als bisher bekannt. Der Schulleiter der Paul-Simmel-Grundschule, Thomas Albrecht, gab in einem Brandbrief an Elternvertreter und Lehrer zu, die Geschehnisse zuvor verharmlost zu haben. Darüber berichtete am Samstag der Berliner Tagesspiegel. Ein nichtmoslemisches Mädchen sei über einen Zeitraum von drei Jahren von moslemischen Mitschülern häufig mit Gewalt und sogar dem Tod bedroht worden. Publik wurde der Fall vor Beginn der Osterferien durch einen Artikel der Berliner Zeitung, an die sich der Vater des Mädchens gewandt hatte.

Der Schulleiter schilderte nun in der E-Mail vom 29. März mehrere Fälle, die offenbar mehrere Schüler betrafen. „Kinder unserer Schule wurden von einigen Kindern allein aus dem Grund, daß sie nicht an Allah glauben, bedrängt“, schreibt Albrecht. Einem der Kinder sei „mitgeteilt“ worden, es werde in der Hölle verbrennen, weil es nicht an Allah glaube. In einem Schreiben drei Tage früher hatte der Schulleiter diese Bedrohungs-Situation noch unklar als „Angesprochen zum Thema Glaube und Religion“ dargestellt. An der Formulierung hatte sich Kritik entzündet.

Mit den Worten „Du bist Jude“ bedroht

Bei einer anderen Gelegenheit, so der Schulleiter in der aktuellen E-Mail, „kam es zu der Aussage, daß das Kind aus dem gleichen Grund geschlagen und umgebracht werden solle“. Der drohende Schüler habe dazu begonnen, Mitschüler für diesen Plan zu werben. Die Vorfälle seien „menschenverachtend“. Das Mädchen besuchte zu dem Zeitpunkt die zweite Schulklasse.

In einem dritten bekanntgewordenen Fall vom Februar sei ein Mädchen, das einen jüdischen Vater hat, von einem moslemischen Mitschüler gefragt worden, ob es Judin sei. Auf ihre Bejahung hin habe der sie mehrfach mit den Worten „Du bist Jude“ bedroht.

„Wir verurteilen diese Vorgänge“

Ferner soll in einer WhatsApp-Gruppe der Schüler ein Enthauptungsvideo der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ herumgeschickt worden sein. Auf den Fall des Gewaltvideos habe die Paul-Simmel-Grundschule nach Angaben der Senatsschulverwaltung vor einem Jahr unter anderem mit einem Projekt zum Thema Toleranz reagiert.

Schulleiter Albrecht entschuldigte sich bei den Eltern und Schülern für die Vorgänge. „Menschenverachtende Vorgänge wie oben beschrieben gehören nicht in unsere Schule, nicht in unsere Gesellschaft, und wir verurteilen diese Vorfälle.“ Es tue ihm „außerordentlich leid, was unseren Schülern widerfahren ist“. Nach den Osterferien sollten die Vorgänge „sofort“ aufgearbeitet werden.

Die Schule erhielt bereits Kontroll-Besuch

Nach Informationen des Tagesspiegels könnten die Mobbing- und Haß-Attacken bei der April- Sitzung des bezirklichen Schulausschusses der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg besprochen werden. Indes habe der Ausschuß die Paul-Simmel-Grundschule erst 2017 besucht, der Schulleiter habe dabei die Probleme nicht erwähnt, sagte die Ausschußvorsitzende Martina Zander-Rade. (ru)

Jüdische Schüler in Deutschland: Von Moslems bedrängt Foto: dpa
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