DÜREN. Militante Braunkohle-Gegner haben den Tagebau Hambach und die dazugehörige Bahnanlage am Wochenende mit rund 2.000 Personen blockiert. Polizisten transportierten 150 Personen ab, die sich an die Gleise ketten wollten, meldet das Polizeipräsidium Aachen.
In einigen Fällen gelang es den Gleisbesetzern, sich festzuketten. Sicherheitskräfte lösten sie von den Gleisen und nahmen sie in Gewahrsam. Einige Journalisten hatten die Polizei bei der Räumung der Schienen gestört und die Situation zusätzlich angeheizt.
Einzelne Medienvertreter in der Gleisblockade heizen aktuell die Situation verbal weiter an. Das hat nichts mit #Pressefreiheit zu tun. Berichterstattung wird ermöglicht, unterlassen Sie jedoch weitere unnötige Störungen.#EndeGelaende
— Polizei NRW AC (@Polizei_NRW_AC) 28. Oktober 2018
Ganz offensichtlich blockiert #EndeGelaende immernoch die Hambacher Kohlebahn. Bald seit 30 Stunden! pic.twitter.com/6d46i7xWtb
— Daniel Hofinger (@DanielHofing) 28. Oktober 2018
Protestler erheben Vorwürfe gegen die Polizei
Die Blockade richtet sich gegen den Braunkohleabbau des Energieunternehmens RWE. Der Konzern stellte eine Bahn bereit, mit der die festgenommenen Gleisbesetzer in das Polizeigewahrsam gebracht wurden. Das wiederum rief Proteste hervor, Parallelen zu Deportationen im Dritten Reich wurden zogen. Die Polizei Aachen kritisierte dies als geschmacklos.
Der Vergleich zu Deportationen im 3. Reich ist absolut geschmacklos und verbietet sich aus unserer Sicht. #Polizei #Aachen
— Polizei NRW AC (@Polizei_NRW_AC) 28. Oktober 2018
Das Bündnis „Ende Gelände“, das zu den Protesten aufgerufen hatte, warf der Polizei vor, die Verhafteten nicht mit Wasser zu versorgen.
Unsere Aktivist*innen sind jetzt im Bus unterwegs zur Gesa. Aber immer noch ohne Wasser & Essen. Ihnen dies zu verwehren ist nicht akzeptabel & einfach böse. Wasser ist Menschenrecht. #EndeGelaende https://t.co/ZefLhMUHU3
— Ende Gelände (@Ende__Gelaende) 28. Oktober 2018
Bereits am Samstag hatten die Braunkohle-Gegner für eine Sperrung der nahen A4 gesorgt. Sie hatten Polizeiketten durchbrochen und waren über die Fahrbahn zum Tagebau gelaufen. Die Beamten setzten Wasserwerfer ein, um die Autobahn zu räumen.
Die Scheißteile haben ernsthaft eine dritte Kanone nach hinten. pic.twitter.com/TkKoHhxbMq #HambacherForst #Endegelände https://t.co/IgYnx75fpY
— Hambiblock (@hambiblock) 27. Oktober 2018
(ag)