BERLIN. Die CDU hat den Weg für die Große Koalition freigemacht. Die Delegierten stimmten auf dem Parteitag in Berlin mit großer Mehrheit (97 Prozent) für ein weiteres Bündnis mit der SPD. Von 975 Delegierten waren nur 27 gegen die Neuauflage von Schwarz-Rot.
Zuvor hatte CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Annahme des Koalitionsvertrags geworben. „Wir haben hart gerungen, wir mußten Kompromisse eingehen, aber wir haben auch viel durchgesetzt.“
„Kein Ruhmesblatt für die Politik unseres Landes“
Die Union habe bei der Bundestagswahl zwar Verluste hinnehmen müssen, sei aber stärkste Kraft geworden und habe damit den Regierungsauftrag. Diesen werde man den Wählern nicht einfach wieder vor die Füße werfen, bloß weil man sich ein besseres Ergebnis gewünscht hätte.
Die zähen Verhandlungen seit der Bundestagswahl bewertete Merkel kritisch: „Keiner sollte sich etwas vormachen, welches Bild in den vergangenen Wochen Politik abgegeben hat. Welcher Stil, welche Taktiererei, welch selbstbezogenes Herummosern die ganze Debatte gekennzeichnet hat.“
Das alles sei „kein Ruhmesblatt für die Politik unseres Landes“ gewesen. Politische Verantwortung gehe aber über die Grenzen der eigenen Partei hinaus und bedeute, „sich um das Schicksal unseres Vaterlandes zu kümmern“. (krk)