BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine deutsche Beteiligung an einem Angriff auf Syrien ausgeschlossen. „Aber wir sehen und unterstützen, daß alles getan wird, um Zeichen zu setzen, damit dieser Einsatz von Chemiewaffen nicht akzeptabel ist“, sagte Merkel laut der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag bei einem Besuch des dänischen Ministerpräsidenten Lars Løkke Rasmussen.
Unterdessen verkündete Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Sender TF1, Frankreich liege der Beweis für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Regierung vor. „Wir haben den Beweis, daß Chemiewaffen verwendet wurden, zumindest Chlor, und daß sie vom Regime von Baschar al-Assad verwendet wurden.“
Frankreich stimmt sich mit USA ab
Über den Zeitpunkt für eine Entscheidung über einen möglichen Militärschlag machte Macron keine Angaben. „Wir müssen Entscheidungen treffen, zu gegebener Zeit, wenn wir das für am nützlichsten und wirksamsten halten.“ Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit US-Präsident Donald Trump ergänzte er: „Unsere Teams arbeiten sehr eng zusammen.“ Frankreich werde jedoch eine Eskalation nicht zulassen.
Trump hatte am Mittwoch einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. Am Donnerstag schrieb er auf Twitter jedoch: „Ich habe niemals gesagt, wann ein Angriff auf Syrien stattfinden würde.“ Dies könne „sehr bald sein oder überhaupt nicht so bald“.
Syrische Armee in Alarmbereitschaft
Die syrische Armee ist Nachrichtenagenturen zufolge seit Tagen in voller Alarmbereitschaft und hatte am Mittwoch weitere Stützpunkte verlassen. Bereits am Dienstag soll sie sich von einigen Militärbasen zurückgezogen haben, um einem möglichen Angriff durch die USA und ihren Verbündeten weniger Angriffsfläche zu bieten.
Die verbale Eskalation hatte sich zuvor erneut zugespitzt, nachdem Syriens Regierung seit Samstag verdächtigt wird, mit einem Giftgasangriff gegen Rebellen in der Stadt Duma in Ost-Ghuta vorgegangen zu sein. Bei dem Angriff sollen mindestens 42 Menschen getötet worden sein. (ls)