BERLIN. Der chinesische Künstler Ai Weiwei beklagt einen Stimmungswandel in Deutschland. „Ich sehe Plakate auf den Straßen, die aussagen `Wir können unsere eigenen Babies machen, wir brauchen keine Ausländer’“, sagte er der britischen Zeitung The Guardian.
Die Stimmung erinnere ihn nicht nur in Deutschland an die Dreißiger Jahre, sondern auch in anderen europäischen Ländern. „Deutsche sagen mir, ich sollte ihnen dankbar sein, weil sie für mich als Flüchtling zahlen.“
Chinesischer Künstler ist Merkel dankbar
Ai Weiwei war 2015 nach Deutschland gekommen und lebt seitdem in Berlin. Er schätze die Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Bei einem zufälligen Treffen in einem Restaurant habe er sich bei ihr bedankt, aufgenommen worden zu sein. „Ich schüttelte ihre Hand und dankte ihr für all die Anstrengung, die ihre Regierung unternommen hat, um mich aus China rauszuholen.“
Der Künstler war in China 2011 wegen Wirtschaftsdelikten einige Monate in Haft. Seine Unterstützer und er sahen darin den Versuch, ihn wegen regierungskritischer Aussagen zum Schweigen zu bringen. (ag)