BERLIN. Mehr als 40.000 abgelehnte Asylbewerber müßten das Land eigentlich verlassen. 11.754 der 42.914 rechtskräftig abgelehnten Asylsuchende sind mit Stichtag 31. Dezember 2017 sogar vollziehbar ausreisepflichtig, geht aus einer Anfrage des Berliner FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor.
Damit stieg die Zahl der abgelehnten Asylbewerber seit dem vergangenen April um fast 3.000. Die Zahl der vollziehbar Ausreisepflichtigen erhöhte sich um rund 300. Letztere müßten unmittelbar aus Deutschland abgeschoben werden, da es keine Abschiebehindernisse gibt.
Zahl der abgelehnten Asylbewerber aus Afghanistan gestiegen
Auch die Zahl der Afghanen in Deutschland, die das Land verlassen müssen, hat zugenommen. Ende Januar waren mit 14.592 rund 1.770 Afghanen mehr ausreisepflichtig als ein Jahr davor. Dabei verfügten 71 Prozent von ihnen über eine Duldung, während es vor Jahresfrist rund 82 Prozent waren, geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, die der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Eine Duldung wird ausgesprochen, wenn die Rückführung einer Person trotz der weiter bestehenden Ausreisepflicht auf absehbare Zeit nicht möglich ist. Dies kann etwa aus familiären Gründen, wegen einer ungeklärten Identität oder Krankheiten der Fall sein.
Die meisten ausreisepflichtigen Afghanen leben demnach in Nordrhein-Westfalen (2.504), Bayern (2.457) und Baden-Württemberg (1.621). Die Behörden lehnen rund jedes zweite Asylgesuch eines Afghanen ab. (ls)