COTTBUS. Am Wochenende ist es in Cottbus abermals zu Auseinandersetzungen zwischen Ausländern und Deutschen gekommen. Auf einer Geburtstagsfeier geriet am Samstag abend ein 18 Jahre alter Syrer mit einer gleichaltrigen Deutschen vor und in der Wohnung aneinander, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Beamten wurden demnach während des Einsatzes beschimpft, ein Feiernder habe „Ausländer raus“ gerufen.
Nachdem mehrere alkoholisierte Beteiligte Platzverweise der Polizei ignoriert hätten, seien zwei Personen festgenommen worden. Die 18jährige griff daraufhin Einsatzkräfte an, weswegen auch sie in Gewahrsam genommen wurde, berichtete die Polizei. Ein Alkoholtest habe 1,14 Promille im Blut ergeben.
Wenige Stunden später kam es laut Polizei in der Innenstadt zu einem Angriff zwischen zwei ausländisch aussehenden Personen und fünf Deutschen. Eine zunächst verbale Auseinandersetzung sei eskaliert. Ein Deutscher habe in deren Verlauf einen der Ausländer geschubst, woraufhin er und sein Begleiter mit Reizgas auf die Einheimischen losgegangen seien. In beiden Fällen ermittelt nun die Kriminalpolizei.
1.500 Demonstranten protestieren gegen Asylpolitik
Unterdessen haben rund 1.500 bis 2.500 Demonstranten vor dem Einkaufszentrum „Blechen Carré“ gegen die Flüchtlingspolitik protestiert. Dort war es in den vergangenen Tagen mehrmals zu Angriffen von Ausländern auf Deutsche gekommen. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte der Verein „Zukunft Heimat“. Dabei wurde Polizeiangaben zufolge eine Journalistin geschubst und ein weiterer Journalist angerempelt, wodurch sein Handy zu Boden fiel und beschädigt wurde. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung.
An der Demonstration beteiligten sich neben Politikern der AfD-Landtagsfraktion. Einem Bericht des Tagesspiegels zufolge nahmen auch Mitglieder der Identitären Bewegung und „Neonazi-Gruppen“ teil. Politiker von anderen Parteien und Medienvertreter seien als „Volksverräter“ beschimpft worden.
Dem Blatt zufolge müssen mehrere Mitarbeiter der städtischen Feuerwehr mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen, weil über die Lautsprecher eines vorbeifahrenden Feuerwehrautos „Wir grüßen die Patrioten in Cottbus“ gerufen worden sei.
Vorerst keine weiteren Asylsuchende
Nachdem es in Cottbus bereits in den vergangenen Tagen mehrfach zu Attacken zwischen Ausländern und Deutschen gekommen war, hatte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Freitag verfügt, vorerst keine weiteren Asylbewerber aus Erstaufnahmeeinrichtungen in Cottbus unterzubringen. Auslöser dafür waren zwei Attacken von jungen Ausländern an dem Einkaufszentrum.
Einer der Beteiligten, ein 16 Jahre alter Syrer, wird verdächtigt, sowohl bei einem Überfall auf ein Ehepaar, als auch bei einer erneuten Messerattacke auf einen gleichaltrigen Deutschen beteiligt gewesen zu sein. Der Jugendliche war zuvor bereits in der Schule durch Gewalttätigkeiten aufgefallen. (ls)
> Eine ausführliche Reportage erscheint in der kommenden Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT.