MÜNCHEN. Deutsche und österreichische Behörden gehen ab dem heutigen Freitag gemeinsam verstärkt gegen illegale Einwanderung und Kriminalität vor. Erstmals werden die deutsche und österreichische Bundespolizei sowie die bayerische Landespolizei in Dreierstreifen im Einsatz sein, berichtet die Nachrichtenagentur APA. Vor allem der Zugverkehr soll verstärkt kontrolliert werden.
Gerade in Grenzgebieten sei es wichtig, Maßnahmen überregional abzustimmen, sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion München, Thomas Borowik. Im Fokus stünden Güterzüge. „Damit wollen wir die gefährlichen und illegalen Einreisen auf Güterzügen frühzeitig unterbinden und Unfälle verhindern.“ Asylsuchende versuchten immer wieder, sich zwischen oder auf Lastwagenanhängern zu verstecken.
Hälfte der illegalen Einwanderer zurückgewiesen
Die Zahl der illegalen Einreisen an der deutsch-österreichischen Grenze war dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr zurückgegangen. Von den rund 14.600 Einwanderern sei rund die Hälfte zurückgewiesen worden. In den ersten vier Monaten dieses Jahres habe die Polizei 3.800 unerlaubte Einreisen registriert. In 2.100 Fällen seien die Betroffenen rücküberführt worden.
Die Dreierstreifen sind auch in Kiefersfelden und am Brenner im Einsatz. Dort kontrollieren bereits seit mehreren Jahren Beamte aus Italien, Österreich und Deutschland gemeinsam die Zugverbindung zwischen Verona und München.
Mehr Flüchtlinge drängen an Balkangrenzen
Unterdessen gelangen einem Medienbericht zufolge wieder mehr Flüchtlinge an die südöstlichen EU-Außengrenzen. Die Zahl der Einwanderer von der Türkei in Richtung Westbalkanstaaten sei in den vergangenen Wochen rasant gestiegen. „Brennpunkt der illegalen Migration“ sei Bosnien-Herzegowina, teilte das Bundesinnenministerium dem Blatt mit.
Die Grenzpolizei registriert demnach „täglich 100 bis 150 Migranten bei der unerlaubten Einreise“. Diese Zahl habe sich gegenüber 2017 verzwölffacht. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen wurden vom 1. Januar bis zum 20. Mai 4.373 illegale Einreisen registriert. Im gesamten Jahr 2017 seien es 755 gewesen. (ls)