Bayern hat gewählt. Großer Wahlverlierer ist die CSU: Sie büßte ihre absolute Mehrheit ein und muß nun einen oder mehrere Regierungspartner suchen. Mit der AfD zog erstmals seit Franz Josef Strauß eine Partei rechts der CSU ins Parlament ein. Die aktuellen Zahlen, Entwicklungen und Stellungnahmen im JF-Wahlticker.
Wie ist die Bayernwahl einzuordnen? Was bedeutet das Ergebnis für die Politik im Bund? Eine erste Einschätzung liefert Kurt Zach:
Das Wahldesaster hat sich die #CSU selbst verdient. Wer sich an Merkel kettet, stürzt mit ihr ab. Ein Kommentar zur #Bayernwahl von Kurt Zach #ltwby18 https://t.co/zByE8F7mPa
— Junge Freiheit (@Junge_Freiheit) 14. Oktober 2018
19.17 Uhr: Nun äußert sich auch CSU-Chef Horst Seehofer. Es sei kein schöner Tag für die Partei, sagt der Bundesinnenminister. Das Wahlergebnis, könne niemanden zufieden stellen. Auch er betont aber, die CSU habe den klaren Auftrag erhalten, die kommende Regierung zu stellen. „Deshalb kommt es für mich in den nächsten Tagen vor allem darauf an, daß wir die Geschlossenheit und die Kraft aufbringen, diesen Auftrag der Wähler anzunehmen.“
ARD-Hochrechnung 19.15 Uhr (in Klammern das Wahlergebnis von 2013):
CSU: 35,6 Prozent (47,7 Prozent)
SPD: 9,7 Prozent (20,6 Prozent)
Freie Wähler: 11,6 Prozent (9,0 Prozent)
Grüne: 18,3 Prozent (8,6 Prozent)
AfD: 10,9Prozent (-)
FDP: 5,1 Prozent (3,3 Prozent)
Linkspartei: 3,3 Prozent (2,1 Prozent)
Sonstige: 5,5 Prozent (8,7 Prozent)
19.15 Uhr: Sitzverteilung: Nach der Hochrechnung wäre die CSU mit 80 Sitzen im Bayerischen Landtag vertreten. Die Grünen kämen auf 39 Abgeordnete, die Freien Wähler auf 25. Die AfD würde 24 Mandate erzielen und die SPD 21. Die FDP bekäme elf Sitze. CSU und Freie Wähler hätten somit eine Regierungsmehrheit.
19.07 Uhr: Das Wahlergebnis setzt vor allem SPD-Chefin Andrea Nahles unter Druck. Die Forderungen nach einer personellen Erneuerung und einer inhaltlichen Neupositionierung werden stärker werden. Vielleicht noch nicht in den nächsten zwei Wochen, sicher aber nach der Landtagswahl in Hessen.
ARD-Hochrechnung 18.57 Uhr (in Klammern das Wahlergebnis von 2013):
CSU: 35,2 Prozent (47,7 Prozent)
SPD: 9,8 Prozent (20,6 Prozent)
Freie Wähler: 11,5 Prozent (9,0 Prozent)
Grüne: 18,6 Prozent (8,6 Prozent)
AfD: 11 Prozent (-)
FDP: 5,1 Prozent (3,3 Prozent)
Linkspartei: 3,4 Prozent (2,1 Prozent)
Sonstige: 5,4 Prozent (8,7 Prozent)
ZDF-Hochrechnung zur Landtagswahl in Bayern (Stand 19:00 Uhr) #ltwby18 #ltwby2018 pic.twitter.com/BG3ixgJ5BV
— ZDF (@ZDF) 14. Oktober 2018
18.56 Uhr: Diese Zahlen werden den Gegnern der Großen Koalition in der SPD neue Nahrung geben. Laut Infratest dimamp sind 76 Prozent der bayerischen Wähler der Ansicht, die SPD sollte sich im Bund in der Opposition erneuern. Von den SPD-Wählern denen dies sogar 88 Prozent.
18.50 Uhr: Wählerwanderung: Knapp 200.000 ehemalige CSU-Wähler haben ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Aber auch an die Grünen hat die CSU 200.000 Wähler verloren.
.@Larsklingbeil gratuliert den Grünen und nimmt das SPD-Ergebnis (Prognose 9,5%) als „Signal nach Berlin“ mit. Es habe dort „keine gute Regierungsperformance“ gegeben. pic.twitter.com/M0vkRFmv0X
— ZDF heute (@ZDFheute) 14. Oktober 2018
18.47 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vermeidet es trotz mehrfacher Nachfrage, sich zur Zukunft von CSU-Chef Horst Seehofer zu äußern. Für die kommenden Koalitionsgespräche sagt Söder: „Wir werden mit allen Parteien außer der AfD reden.“ Sein Wunsch sei aber ein bürgerliche Koalition. Mit den Grünen dagegen wäre eine Regierung nur schwer möglich.
Wahlausgang ist ein Desaster für SPD+CSU.Unser Fehler in #Bayern: wir haben schon vor Jahren die politische Mitte preisgegeben und werden deshalb von Abstrafung der Volksparteien besonders hart getroffen. Hauptursache für d.Debakel:die politische Geisterfahrt von Söder+Seehofer
— Thomas Oppermann (@ThomasOppermann) 14. Oktober 2018
18.45 Uhr: SPD-Chefin Andrea Nahles: Gratuliert den Grünen. „Insgesamt ist das Ergebnis eine Niederlage für alle Volksparteien. Einzug der AfD muß alle Demokraten besorgen.“ Schlechte Performance in Berlin habe sich auf die Wahl in Bayern ausgewirkt.
Erste Prognose zur Bayern-Wahl: #AfD zweistellig drin, Erdrutschklatschen für #CSU und #SPD. Die Erosion der ehemaligen Volksparteien beschleunigt sich. Das ist das Resultat, wenn man keine Ahnung von den Nöten der Bürger hat. #WindofChange #ltw18by #LtwBayern18 pic.twitter.com/8PFnhr0dej
— Leif-Erik Holm (@Leif_Erik_Holm) 14. Oktober 2018
18.42 Uhr: Jörg Schönenborn: Grüne in Bayern nicht mehr nur eine Großstadtpartei. Auch in den ländlichen Gemeinden bei 15 Prozent. In München waren die Grünen stärkste Partei.
18.35 Uhr: CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Das Ergebnis ist ein bitteres. Es ist gemessen an den Umfragen der vergangenen Wochen nicht überraschend. Die Streitigkeiten in der Union der vergangenen Wochen waren kein Rückenwind für die Wahlkämpfer in Bayern.“ CSU habe es mit ihrer Themensetzung nicht geschafft, ihre erfolgreiche Arbeit in den Mittelpunkt zu stellen.
#Bayernwahl zeigt, dass unser Vertrauensverlust unglaublich ist. Niemand darf jetzt noch behaupten, es gäbe ausschließlich ein Kommunikationspoblem und unsere Politik würde nur einfach nicht belohnt. Nein, wir repräsentieren unsere #Werte nicht mehr! Das muss sich ändern!
— Hilde Mattheis (@HildeMattheis) 14. Oktober 2018
18.32 Uhr: Grünen-Chef Robert Habeck: „Unser Angebot hat die Menschen überzeugt.“ Aber auch die schlechte Politik von Ministerpräsident Markus Söder habe die Grünen stark gemacht. „Das Signal der Menschen in Bayern lautet: Nicht weiter so!“
ARD-Hochrechnung 18.23 Uhr (in Klammern das Wahlergebnis von 2013):
CSU: 35,3 Prozent (47,7 Prozent)
SPD: 9,9 Prozent (20,6 Prozent)
Freie Wähler: 11,6 Prozent (9,0 Prozent)
Grüne: 18,5 Prozent (8,6 Prozent)
AfD: 10,9 Prozent (-)
FDP: 5,1 Prozent (3,3 Prozent)
Linkspartei: 3,5 Prozent (2,1 Prozent)
Sonstige: 5,2 Prozent (8,7 Prozent)
Beste Laune bei der #afd wenige Minuten vor der Verkündung des Ergebnisses: Alice Weidel (BT-Fraktion), Stephan Protschka (MdB,Bundesvorstand) & Katrin Ebner-Steiner (Listenführerin Niederbayern) #br24wahl @BR24 pic.twitter.com/F2FEXoYRKS
— Johannes Reichart (@JuanReichart) 14. Oktober 2018
18.25 Uhr: Ministerpräsident Markus Söder (CSU): „Heute ist kein einfacher Tag für die CSU“. Ein schmerzhaftes Ergebnis, „das wir mit Demut annehmen“. CSU ist aber stärkste Partei und hat den Regierungsauftrag bekommen. Hauptaufgabe sei nun, eine stabile Regierung für Bayern zu bilden.
18.22 Uhr: SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil: Bittere Niederlage. „Hatten uns ein anderes Ergebnis erhofft. Wahl in Bayern ist ein Signal an die Politik in Berlin.“ Bisher kein gutes Bild abgeliefert. Richtungsstreit in der Union hat Regierung gelähmt. „Wir brauchen einen anderen Regierungsstil.“
18.20 Uhr: Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Michael Grosse-Bröhmer (CDU): Vorrangig war die Wahl eine Bewertung der Arbeit der Landesregierung. Aber sicher gab es auch bundespolitische Aspekte.
Freude bei den Grünen. #ltwby2018 pic.twitter.com/Uvq0BB419H
— ZDF heute (@ZDFheute) 14. Oktober 2018
18.17 Uhr: AfD-Chef Alexander Glauland: Wahl der AfD war eine Votum gegen Masseneinwanderung, gegen die die CSU zu wenig macht.
18.15 Uhr: Martin Siechert von der AfD ist zufrieden: Ergebnis entspricht dem der Bundestagswahl trotz Konkurrenz der Freien Wähler.
18.13 Uhr: In der SPD werden erste Forderungen nach personellen Konsequenzen laut:
In München und Berlin müssen wir uns jetzt endlich hinterfragen und die Weichen für einen personellen und inhaltlichen Neuanfang stellen. Ein weiter so ist aus meiner Sicht nicht mehr möglich.
— Andreas Schwarz (@Schwarz_MdB) 14. Oktober 2018
18.12 Uhr: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger: Signalisiert Regierungsbereitschaft und fordert Blume auf, eine Entscheidung zu treffen.
18.11 Uhr: CSU-Generalsekretär Markus Blume: Bitteres Ergebnis, aber als stärkste Partei haben wir den Regierungsauftrag.
18.10 Uhr: Claudia Roth: Haben unsere Wahlziele erreicht. Alleinregierung der CSU beenden und zweitstärkste Kraft zu werden. Das ist ein Signal für einen Politikwechsel für ein euopäisches, menschliches, humanes Bayern.
18.07 Uhr: Rechnerisch würde es für ein Bündnis zwischen CSU und Freien Wählern.
18.06 Uhr: Für die CSU ist es ihr zweitschlechtestes Ergebnis. Nur 1950 schnitten die Christsozialen schwächer ab.
18.05 Uhr: Die Wahlbeteiligung ist laut Infratest Dimap auf 72,6 Prozent gestiegen.
ARD-Prognose 18.00 Uhr (in Klammern das Wahlergebnis von 2013):
CSU: 35,5 Prozent (47,7 Prozent)
SPD: 10 Prozent (20,6 Prozent)
Freie Wähler: 11,5 Prozent (9,0 Prozent)
Grüne: 18,5 Prozent (8,6 Prozent)
AfD: 11 Prozent (-)
FDP: 5 Prozent (3,3 Prozent)
Linkspartei: 3,5 Prozent (2,1 Prozent)
Sonstige: 5 Prozent (8,7 Prozent)