BERLIN. Die Berliner SPD hat sich darauf geeinigt, eine Filmförderung für feministische Pornos einzurichten. Einen entsprechenden Antrag beschlossen die Sozialdemokraten am Wochenende auf ihrem Landesparteitag in Berlin. Dieser geht auf die Jusos zurück, die sich auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen hatten, nach schwedischem Vorbild Pornos für Frauen zu fördern.
„Mainstream-Pornos zeigen in der Regel sexistische und rassistische Stereotype, in denen Konsens kein Thema ist und die einen bestimmten, ‘optimalen’ Körpertyp zum Standard erheben“, heißt es in dem SPD-Antrag. Es gebe aber auch feministische Pornos, in denen die Produzenten die „Vielfalt der Gesellschaft“ abbildeten und auch die „Vielfalt an Körperformen, Geschlechtern, ethnischer Herkunft, Sexualität und Sexualpraktiken“ zeigten. Auch werde die „Lust aller Beteiligter“ realistisch dargestellt.
Als Angebot in Online-Mediatheken von ARD und ZDF
Solche Filme sollen nach dem Willen der SPD auf verschiedene Weise gefördert werden. So sollen sie beispielsweise im Internet „gebührenfrei, dauerhaft und niedrigschwellig verfügbar sein“. Auch könnte der Sexualkundeunterricht an Schulen auf sie hinweisen und über sie aufklären.
Zudem sei es möglich, sie über die Bundeszentrale sowie die Landeszentralen für politische Bildung in die Sexualaufklärung aufzunehmen, sie per Filmförderung zu unterstützen oder in den Online-Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender anzubieten. (krk)