BERLIN. Die Geburtenrate im Land Berlin war im Jahr 2016 so hoch wie seit der deutschen Einheit nicht mehr. Das geht aus aktuellen Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg mit Sitz in Potsdam hervor.
In der Bundeshauptstadt wurden 2016 mit 41.087 Kindern fünf Prozent mehr Kinder als 2015 geboren. Die Geburtenziffer pro gebärfähiger Frau stieg von 1,45 auf 1,54. Um zehn Prozent legte die Geburtenrate bei Frauen ausländischer Staatsangehörigkeit zu. Betrug sie 2015 noch 1,84 Kinder pro Frau, lag sie für das vorvergangene Jahr bei 2,04.
Setzt man den Fokus auf Frauen afghanischer, irakischer und syrischer Staatsangehörigkeit, tritt der Unterschied zum generativen Verhalten deutscher Frauen noch deutlicher hervor: Beinahe 20 Prozent der Frauen dieser drei Herkunftsländer gebaren 2016 in Berlin ein Kind. Das sind in absoluten Zahlen 1.262 Kinder, die von syrischen, afghanischen und irakischen Frauen geboren wurden. Das entspricht einer Geburtenziffer von 4,85 Kindern pro Frau.
Geburtenziffer von 5,09 bei syrischen Frauen
Im Jahr 2015 lag die Geburtenziffer bei Frauen dieser Staatsangehörigkeiten noch bei durchschnittlich 2,68 Kindern. Mit 5,09 Kindern war sie 2016 bei syrischen Frauen besonders hoch. Die Geburtenziffer deutscher Frauen lag 2016 demgegenüber bei 1,38 Kindern pro Frau, was einem Anstieg von drei Prozent zu 2015 entspricht (1,34).
Laut der Datenauswertung lebten am 31. Dezember 2017 3.711.930 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Berlin. Das sind 41.308 Personen oder rund 1,1 Prozent mehr als 2016. Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, ist das Bevölkerungswachstum wie in den letzten sieben Jahren in der Hauptsache auf Zuzug von Ausländern zurückzuführen. 2017 verlegten 34.541 Ausländer und 6.767 Personen deutscher Staatsangehörigkeit ihren Hauptwohnsitz nach Berlin.
Die auch überregional bekannten Bezirke Spandau und Neukölln sowie Reinickendorf eint laut Statistikamt die Gemeinsamkeit, daß dort immer weniger Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit leben, obwohl die Einwohnerzahl zunahm. (ru)