BRAUNSCHWEIG. Die niedersächsische AfD hat eine neue Vorsitzende. Auf ihrem Parteitag in Braunschweig wählten die 532 anwesenden Mitglieder am Samstag Dana Guth zur neuen Vorsitzenden. Die Fraktionsvorsitzende im Landtag von Hannover setzte sich in einer Stichwahl mit 280 Stimmen gegen den früheren Landesvorsitzenden Armin-Paul Hampel (205) durch.
Mit der Wahl Guths endet die Amtszeit des Notvorstands, der wegen der internen Querelen in Niedersachsen vom Bundesvorstand eingesetzt worden war. Dieser hatte zuvor den bisherigen Landesvorstand unter Vorsitz von Armin-Paul Hampel abgesetzt.
Hitzige Wortwechsel unter Anhängern und Gegnern Hampels
Vorausgegangen waren der Wahl teilweise hitzige Wortwechsel unter Anhängern und Gegnern Hampels. Insbesondere der Bericht des vom Notvorstand beauftragten Rechnungsprüfers sorgte für Empörung unter den Teilnehmern. Laut diesem Bericht fehlten im Zeitraum von 2013 bis Ende 2017 Belege oder Finanzierungsbeschlüsse für Ausgaben in Höhe von insgesamt 27.333 Euro. Dazu zählten unter anderem Kosten für Übernachtungen oder Bewirtung.
Mehrere Redner zeigten sich in ihren Wortmeldungen „entsetzt“, ein AfD-Mitglied sprach von teilweise „kriminellem“ Verhalten. Hampel dagegen nannte das Vorgehen des Rechnugsprüfers „perfide“ und beteuerte „bei meiner Ehre“, er habe stets alle Ausgaben ordnungsgemäß belegt.
Guth plädiert für ein Mediations-Team
Guth hatte in ihrer Bewerbungsrede eine bessere organisatorische Arbeit des Vorstands versprochen. Der sei „kein Geheimbund, sondern ein Dienstleister“ für die Mitglieder. Aufgrund der tiefen innerparteilichen Gräben hat sie dafür plädiert, ein Mediations-Team einzusetzen.
Die Wahl für die weiteren Vorstandsämter wird voraussichtlich am Samstag abgeschlossen, der Parteitag endet am Sonntag. (vo)